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Die Güster - Blicca bjoerkna

Die Blikke oder Güster, wie dieser Fisch auch genannt wird, gehört zu den Karpfenartigen unter den Knochenfischen und wird mit wissenschaftlichem Namen Blicca bjoerkna (L.) genannt. Regional gebräuchliche Namen sind außerdem Halbbrachsen, Gieben, Plattfisch, Pletten, Scheiber, Zobelpleinzer, Pliete. Der englische Name ist Silver Bream, also Silberbrachsen. Der Güster hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Brachsen, ist aber mit diesem gar nicht näher verwandt und lässt sich an gewissen Merkmalen (s.u.) eindeutig vom Brachsen unterscheiden.

Die Quappe
Blikke Blicca bjoerkna (ca. 30 cm lang) aus dem Waal River/Niederlande (Photo: Viridiflavus, Creative Commons License 3.0 Unported,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:SilverBreamBliccaBjoerkna.JPG?uselang=de)

Die Quappe
Eine Kreuzung zwischen Rotfeder und Güster (Scardinius erythrophthalmus (L.) x Blicca bjoerkna (L.) , Overschie Rotterdam. Dieser Hybride hat die rote Flosenfärbung von der Rotfeder und die lang ausgezogene Afterflosse von der Güster (Photo. Viridiflavus, Creative Commons License 3.0 Unported,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ScardiniusErythropthalmusXBlikkaBjoerkna.JPG?uselang=de

Merkmale der Güster

Der Körper der Güster ist hochrückig und seitlich etwas zusammengedrückt. Das Maul ist unterständig mit stumpfer Schnauze. Die zusammengeklappten Brustflossen reichen nicht bis zum Ansatz der Bauchflossen. Rücken und Kopfoberseite sind dunkel-oliv gefärbt, die untere Kopfpartie und Kiemendeckel rötlich. Die Flanken sind heller, silbrig glänzend.

Die Güster hat wesentlich größere Augen als der Brachsen. Brust und Bauchflossen sind zumindest im Ansatz rötlich, beim Brachsen dagegen grau. Die Flanken der Güster sind silbrig glänzend (daher der englische Namen silver bream), beim Brachsen eher goldfarben. Außerdem kann die Güster im Gegensatz zum Brachsen das Maul nicht vorstülpen. die Art bleibt mit maximal 36 cm Körperlänge auch kleiner als der Brachsen.

In der Seitenlinie zählt man bei der Güster 44 bis 48 Schuppen, oberhalb der Seitenlinie 9 bis 10 Schuppenreihen, unterhalb 5 bis 6. Die Flossenformel lautet: Rückflosse III/8, Brustflossen I/14-15, Bauchflossen II/8, Afterflosse III/19-23, Schwanzflosse 19.

Verbreitung der Güster

Die Güster ist von Westfrankreich, Südwestengland, Südskandinavien, Mitteleuropa bis zum Ural verbreitet. Sie kommt auch in den nördlichen Zuflüssen zum Schwarzen Meer, rund ums Assowsche Meer und im nord-westlichen Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres vor. Damit hat sie ein ähnliches Verbreitungsgebiet wie der Brachsen.

Lebensraum

Die Güster kommt vor allem in Stillgewässern, Seen des Flachlandes, Buchten, Stillwasserzonen und toten Armen größerer Flüsse. Blikken ziehen meist in Schwärmen über dem Grund dicht am Ufer entlang und halten sich Pflanzenbeständen auf. Man findet sie oft in Gesellschaft mit Brachsen. Im Winter zieht sich die Güster in tiefere Gewässerzonen zurück.

Fortpflanzung und Nahrung der Güster

Güster werden zwischen 3. und 5.Lebensjahr geschlechtsreif. Die Laichzeit liegt zwischen Mai und Juni. Männchen erkennt man dann am Laichausschlag. Pro Weibchen werden bis zu 88.000 gelbliche, klebrige Eier (Durchmesser 2mm) an Wasserpflanzen geheftet. Bevorzugte Nahrung der Güster sind zunächst, nachdem der Dottersack aufgezehrt ist, mikroskopische kleines Zooplankton.Als Jungfische nehmen sie dann Kleinkrebschen aus der Freiwasserzone und kleine Wirbellosen vom Bodengrund (Insektenlarven, Würmer und Schnecken), Algenbüschel und andere Wasserpflanzen auf. Auch ausgewachsene Güstern fressen immer auch etwas vegetarische Kost, was Brachsen nicht tun.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Güster wird häufig als Beifang mit Brachsen angelandet. Die Güster ist aber als Speisefisch zumindest in Süddeutschland wenig geschätzt, da das Fleisch grätenreich ist und der Fisch doch recht klein bleibt. In Nord- und Ostdeutschland wird sie zur Laichzeit oder auch unter Eis massenweise gefangen und auf den Fishmärkten als "Halbbrachsen" angeboten.

Bedeutung der Güster in der Sportfischerei

Blikken lassen sich am besten mit Posenangel fangen, ud zwar am besten in der Abenddämmerung oder am frühen Morgen. Die Blikke wühlt bei der Nahrungssuche dem schlammigen Bodengrund auf, dabei kommen kleine Gasbläschen an die Wasseroberfläche. Daran kann der Angler gut erkennen, wo die Blikken gerade stehen. Als Köder nimmt man am besten Kompostwürmer, Maden oder Mais. Und wie wäre es mal im Winter mit Eisangeln? Die Güster soll ja auch unter Eis gefangen werden können.