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Der Angelköder Spinner

Der Spinner als Angelköder hat schon eine lange Geschichte und zählt zu den ältesten Kunstködern. Sein einfacher Aufbau und der besondere Reiz, den der Spinner auf die Raubfische ausübt, sorgen dafür, das dieser Köder auch heute noch zu den fängigsten und häufig verwendeten Angelködern gehört.

Modelle des Angelköder Spinner

Im Folgenden soll genau erläutert werden zu welcher Jahreszeit und in welchen Situationen der Angelköder Spinner zu bevorzugen ist und wann die Fangaussichten mit einem Wobbler oder einem Gummifisch besser sind.

Aufbau des Spinners

Der Angelköder Spinner besteht aus einer Achse, auf der ein leicht gebogenes Spinnerblatt eingehängt ist. Wird der Spinner durch das Wasser gezogen, so rotiert das Spinnerblatt um diese Achse. Am hinteren Ende der Achse ist ein Drillingshaken eingehängt, der häufig von einer, meist roten, Fahne aus Kunststoff oder Wollfasern verdeckt wird. Diese Fahne verleiht dem Spinner einen zusätzlichen Reiz und macht ihn attraktiver.

Spinner

1) Öse: An dieser Öse wird das Vorfach befestigt. Die Öse ist mit der Achse verbunden.

2) Achse: An dieser Achse sind die Ösen, das Metallplättchen und der Stopper befestigt

3) Metallplättchen: Das mit der Achse verbundene Metallplättchen ist so befestigt, dass es sich um die Achse drehen kann.

4) Stopper: Der Stopper verhindert, dass das Metallplättchen zu weit nach hinten rutscht.

5) Haken: Spinner besitzen einen Drilling. Die Größe des Hakens hängt von der Größe des Spinner ab.

Besondere Reizwirkung des Spinners auf Raubfische

Wie kein anderer Kunstköder sorgt der Spinner mit drei unterschiedlichen Reizen dafür, dass der Raubfisch diesem Köder nicht wiederstehen kann.

Lichtreflexionen durch das Spinnerblatt (Optische Reize im Fernbereich): Durch die Rotationen des Spinnerblattes wird das Sonnenlicht reflektiert. Durch die Spiegelungen und das Aufblitzen beim Führen des Spinners werden auch weiter entfernte Raubfische neugierig und angezogen.

Druckwellen durch Rotation (Reize auf das Seitenlinienorgan): Durch die Rotation des Spinnerblattes wird eine Art "Brummen" erzeugt. Da das Wasser diese Druckwellen sehr gut überträgt spüren dies die Raubfische über ihr empfindliches Seitenlinienorgan, auch wenn sie den Köder nicht direkt sehen.

Spinnerblatt (Optische Reize im Nahbereich): Die farbige Lackierung wirkt auf den Raubfisch anziehend.

Einsatzgebiete und Stärken des Spinners

Der Spinner ist ein eher kleiner Kunstköder, der seine Stärken besonders in flachen Gewässerbereichen zeigt. Auch oberflächennah geführt kann er beeindrucken. Dies ist dadurch begründet, da der Spinner durch das rotierende Spinnerblatt die Sonnenstrahlen reflektiert. Wird er in größerer Gewässertiefe geführt, in die nur wenige Sonnenstrahlen vordringen kann er deine Stärken nicht ausspielen.

Auch in Fließgewässern wie Bächen und Flüssen kann man den Spinner sehr gut einsetzen, da der Spinner besonders in der Strömung auch bei langsamen Einholbewegungen ein sehr schönes und auf die Raubfische attraktives Schwimmverhalten zeigt. Zudem sind die Fische in Fließgewässern an schnell schwimmende Köderfische gewöhnt.

Wenn man den Jahresverlauf betrachtet kann man speziell im Frühjahr und im Frühsommer eine besondere Attraktivität des Spinners feststellen. Dies liegt zum einen daran, dass die Raubfische sich nach dem kräftezehrenden Winter wieder neue Kraftreserven anfressen müssen und daher von den kleinen, auffälligen Spinnern angezogen werden. Zum anderen ist im Frühjahr besonders viel Fischbrut unterwegs und die Raubfische haben sich auf eher kleinere Beutefische eingestellt.

Im Winter sollten Kunstköder wie Gummifische und Blinker dem Spinner vorgezogen werden. Im Winter sind eine sehr langsame Köderführung und besonders große Beutefische angesagt, beides sind nicht die Situationen in denen der Köder Spinner punkten kann.

Spinner: Köder für welche Fische?

Der Spinner ist ein wahrer Allroundköder und kann daher beim Angeln auf fast alle Raubfische eingesetzt werden. Im Folgenden stellen wir in einer Übersicht zusammen was beachtet werden soll bei den einzelnen Fischarten:

Forellen: Beim Angeln auf Forellen mit dem Spinner sollte man Spinner in einer Größe von 2 oder 3 wählen. Hier haben sich besoners Spinner in roten, schwarzen oder silbernen Färbungen als fängig gezeigt.

Hecht: Beim Hechtangeln sind eher große Spinner in den Größen 4 oder 5 zu empfehlen. Auch Tandemspinner haben sich bewährt. Besonders im Frühsommer haben sich die Spinner in flachen Gewässerbereichen und in Ufernähe als Topköder gezeigt.

Zander: Beim Angeln auf Zander kann man mit dem Spinner zwar Erfolge erzielen, allerdings ist dieser Köder beim Zanderangeln nicht die erste Wahl.

Barsch: Kleine Spinner in der Größe 1 oder 2 haben sich beim Angeln auf Barsch bewährt. Dabei sollte man darauf achten das der Drilling am Spinner sehr scharf ist. Barsche stupsen häufig den Spinner nur an, da sollte der Barsch sofort am Haken hängen bleiben.

Basteln: Alte Spinner aufpeppen

Jeder Angler hat sicher einige alte und rostige Spinner im Angelkoffer. Ob einfach schon lange im Besitz oder am Gewässerrand oder in Büschen am Angelsee gefunden, diese Spinner sind zu schade um sie wegzuwerfen, aber verwenden mag man sie auch nicht mehr. Solche Spinner lassen sich mit sehr einfachen Mitteln wieder restaurieren und verwenden.

Im ersten Schritt entfernt man mit einem Stück Sandpapier oder einer Drahtbürste den abblätternden Lack und die rostigen Stellen am Spinnerblatt.

Im zweiten Schritt lackiert man das Spinnerblatt mit einem kleinen Pinsel und etwas Lackfarbe, die man für wenige Euro im Baumarkt erhält, in der gewünschten Farbe. Dann lässt man den Spinner wenige Minuten trocknen, bis die Farbe trocken ist. Man sollte darauf achten, dass man nur eine sehr dünne Farbschicht aufbringt, da das Gewicht einer dicken Farbschicht die Laufeigenschaften des Spinnerblattes verändern können.

Im nächsten Schritt kann man auf das trockene Spinnerblatt in einer anderen Farbe Punkte oder Linien zeichnen.

Nachdem der Spinner nun wieder in attraktiven Farben glänzt muss man für einen guten Lauf sorgen. Dazu biegt man die Achse des Spinners gerade und entfernt rostige Stellen mit einem Messer oder einem Schraubendreher.

Nun kann man den aufgepimpten Spinner im Flachwasser am Ufer testen und die Schwimmeigenschaften Prüfen.