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Angelruten

Bei über 20 Angelruten fällt es dem unerfahrenen Angler nicht leicht die richtige Angel für sich zu finden. Die Angelrute sollte auf den Zielfisch, die Angeltechnik und natürlich auch auf den Angelköder abgestimmt sein. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Angelruten und erläutern welche Vorzüge die einzelnen Typen haben.

Angelruten

Grundruten

Grundruten haben meist eine Länge von 2,70 bis 3,00 Metern. Das Wurfgewicht variiert je nach Einsatzgebiet und liegt zwischen 20 und 120 Gramm. Auch diese Angelruten sind als Steck- oder Teleskopruten erhältlich. Solche Angelruten haben meist eine semiparabolische oder eine Spitzen- Aktion. Diese Angelruten gelten als Allroundruten zum Ansitzangeln auf Karpfen, Hecht, Zander und Brassen. Ich vewende hier aufgrund der besseren Aktion meist eine Steckrute wie die Fox EOS Steck-Grundrute

Teleskopruten

Teleskopruten haben ihren Vorteil ganz klar in der geringen Größe. Am Wasser lassen sie sich schnell auseinanderziehen und sind mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Nachteil dieser Angelruten ist eine disharmonische Aktion. Nur sehr teure und hochwertige Teleskopruten können da mit einer Steckrute mithalten.

Teleskopruten sind häufig schwerer als Steckruten. Der meist größere Ringabstand bei den Teleskopruten sorgt für eine größere Reibung der Schnur beim Werfen und Drillen. Die Ringe der Rute werden durch das Zusammen- und Auseinanderschieben dieser Angelrute stärker belastet.

Wer aber eine Angelrute mit geringem Packmaß sucht ist sicher mit einer Teleskoprute gut beraten.

Karpfenruten

Karpfenruten gibt es als zwei- oder dreiteilige Ruten sowie als Teleskopruten. Die Rutenlänge liegt zwischen 2,80 und 4,00 Metern.

Die Testkurve der Angelruten liegt zwischen 1,5 und 3,5 lbs. Leichtere Karpfenruten im Stillwasserbereich haben 1,5 lbs. und steifere Ruten zum Fischen in der Strömung haben 3,5 lbs.

Karpfenruten haben ein langes Griffteil, um beim Werfen große Weiten zu erzielen. Bewährt haben sich Angelruten mit einer semiparabolischen oder einer Spitzenaktion und einem starken Rückgrat, wie bspw. die 3 teilige Shimano ALIVIO 3,00lb.

Feederruten

Feederruten sind Grundruten die speziell für das Angeln mit Futterkörbchen zum Einsatz kommen.

Diese Ruten zeichnen sich durch eine feine Spitzenaktion aus. Die Rutenspitzen sind auswechselbar und in verschiedenen Stärken erhältlich.

Die Rutenlänge kann vier Meter überschreiten. Auch hier sind Steckruten oder Teleskopruten erhältlich. Das Wurfgewicht kann bei sogenannten Heavy Feeder Ruten bis zu 200 Gramm betragen.

Als besondere Form der Feederrute möchte ich die Multifeeder erwähnen. Bei dieser Rute kann anstelle der Rutenspitze eine Schwingspitze montiert werden.

Spinnruten

Diese Angelruten sind als Steck- oder Teleskopruten erhältlich.

Die Spinnrute sollte leicht sein, da sie beim Fischen die ganze Zeit in der Hand gehalten wird. Beim Kauf einer Spinnrute sollte auf Qualität und Verarbeitung der Angelrute geachtet werden. Gerade die Ringe werden durch das ständige Auswerfen und Einholen stark belastet.

Traditionell werden Spinnruten in leichte und schwere Spinnruten unterteilt.

Leichte Spinnruten

Diese Angelruten haben eine maximale Länge von 2,40 Metern und ein Wurfgewicht bis 20 Gramm. Die Aktion der Rute ist durchgehend oder parabolisch bis semiparabolisch.

Die Ruten eignen sich zum Fischen im Nahbereich bis ca. 30 Meter.

Schwere Spinnruten

Die Rutenlänge ist meist 2,70 bis 3,30 Meter. Das Wurfgewicht liegt bei 80 Gramm und mehr. Die Rutenaktion ist bei den meisten Spinnruten semiparabolisch. Diese Angelruten eignen sich auch für große Raubfische wie Hecht und Zander.

Jigruten

Die Jigrute ist eine Sonderform der Spinnrute. Sie wurde zum Fischen mit Twistern konzipiert. Typisch für diese Rutenart ist die Spitzenaktion. So lässt sich der Köder besser kontrollieren.

Triggerruten / Baitcaster-Ruten

Diese Angelruten sind ein- oder zweiteilig und haben eine maximale Länge von 2,10 Metern. Triggerruten haben meist einen Pistolengriff mit einem sogenannten Trigger. Die Rutenaktion ist meist semiparabolisch und die Ruten verfügen über ein starkes Rückgrat.

Als Rolle werden kleine Multirollen verwendet die oben auf der Rute montiert werden. Neben dem Fischen vom Ufer wird mit dieser Angelrute auch gerne von Booten aus auf Hecht und Zander gefischt.

Sbirolinoruten

Diese Angelruten stammen aus Italien und sind zum Forellenangeln entwickelt worden. Erhältlich sind die Sbirolinoruten als Steck- oder Teleskopruten. Die Rutenlänge liegt zwischen 3,00 und 4,80 Metern. Das Wurfgewicht liegt zwischen 5 und 40 Gramm.

Dank des Sbirolinos lassen sich mit diesen Ruten auch sehr leichte Köder sehr weit ausbringen. Es können Weiten von bis zu 90 Metern erzielt werden. Die feinen Rutenspitzen zeigen Bisse hervorragend an.

Kopfruten/Stippruten

Bei den unberingten Angelruten wird die Schnur an der Rutenspitze befestigt. Dies kann mit einem Wirbel oder mit einem Gummiband, das die Fluchten der Fische abfedert, geschehen. Diese Ruten werden als Steck- oder Teleskopruten angeboten.

Einige Modelle erreichen Längen von über 15 Metern. Bei langen Ruten wird als Werkstoff viel Kohlefaser eingesetzt damit die Angelruten nicht zu schwer werden.

Kopfruten ermöglichen ein präzises Fischen mit der Pose auch auf große Distanz. Besonders bei Friedfischanglern kommt diese Methode zum Einsatz.

Matchruten

Matchruten haben meist eine Länge von 3,70 bis 4,20 Metern. Diese Angelruten sind dreigeteilt und werden zum zielgenauen Posenfischen genutzt. Die Beringung der Matchrute besteht aus vielen kleinen Ringen.

Die Aktion der Matchrute richtet sich nach dem Einsatzgebiet. Beim Angeln auf kleinere Fische haben sich Angelruten mit einer Spitzenaktion bewährt. Beim Ansitz auf Brassen oder Schleien haben sich Matchruten mit einer parabolischen oder semiparabolischen Aktion bewährt.

Im Gegensatz zur Kopfrute wird hier mit einer Rolle gefischt. So stehen dem Angler ausreichend Schnurreserven zur Verfügung und der Köder kann auch auf große Distanz angeboten werden.

Bologneseruten

Diese Angelrute ist ebenfalls als Steck- oder Teleskoprute erhältlich. Die Rutenlänge liegt zwischen 5,00 und 8,00 Metern. Das Wurfgewicht beträgt 5 bis 30 Gramm. Bologneseruten haben ein starkes Rückgrat und eine feinfühlige Spitze.

Diese beringten Stippruten werden von Friedfischanglern genutzt. Schwere Bologneseruten werden aber auch von Barsch- oder Zanderanglern verwandt. Typisch für diese Angelruten ist der Klapprollenhalter.

Brandungsruten

Brandungsruten haben meist eine Länge von 3,90 bis 4,20 Metern. Das Wurfgewicht liegt bei 100 bis 250 Gramm.

Die Aktion dieser Angelrute ist semiparabolisch. So sind auch weite Würfe (bis zu 100 Metern) möglich. Typisch bei diesen Ruten ist ein großer Ringdurchmesser und ein großer Abstand zwischen Rollenhalter und Leitring. Durch diese Eigenschaften rutscht die Schnur problemlos von der Rolle.

Bootsruten

Diese Angelruten sind zwischen 2,10 und 2,70 Meter lang. Die Testkurve dieser Ruten liegt zwischen 12 und 130 lbs. Bootsruten ab 50 lbs. kommen beim Big Game Fischen oder beim Fischen in großen Tiefen zum Einsatz. Typisch bei diesen Angelruten sind die Doppelstegringe und der Moosgummigriff.

Zu der eben beschriebenen Angelrute gibt es noch eine Inlinevariante bei der die Schnur im Blank geführt wird. Das Risiko von Schnurverhedderung ist so deutlich reduziert. Wer allerdings im Winter bei niedrigen Temperaturen fischt sollte damit rechnen, dass Frost den reibungslosen Schnurlauf blockiert.

Pilkruten

Diese Angelruten werden beim Bootsangeln mit Pilker verwendet. Die Rutenlänge und das Wurfgewicht der Pilkrute sind davon abhängig in welcher Tiefe gefischt werden soll. Bei einer Gewässertiefe von bis zu 20 Metern werden Pilkruten mit einer Länge von 2,70 bis 3,50 Metern genutzt. Das Wurfgewicht dieser Angelruten liegt dann zwischen 100 und 150 Gramm.

Wer bei starker Strömung oder in großer Tiefe fischen möchte wählt eine Pilkruten von 2,70 Metern und ein Wurfgewicht von bis zu 300 Gramm. Wer neben dem Pilker auch einen Beifänger montiert sollte zur besseren Köderführung eine Pilkrute mit Spitzenaktion wählen.

Fliegenruten

Fliegenruten bestehen meist aus zwei Teilen. Reiseruten können auch öfter geteilt werden. Die Rollenhalterung liegt am Griffende. Bei schweren Zweihandruten liegt die Rollenhalterung etwas weiter vorn.

Fliegenruten müssen möglichst leicht sein da sie den ganzen Tag in Aktion gehalten werden. Traditionell befindet sich auf der Fliegenrute eine Gewichtsangabe in oz. Eine ounce entspricht 28,57 Gramm. Die Längenangabe der Rute erfolgt in Fuß und Inch. Ein Fuß sind 30,5 cm und ein Inch sind 2,54 cm.

Beispiel: 8´9 bedeutet acht Fuß und neun Inch also ca. 2,67 Meter.

Die Fliegenrute muss mit der Schnur harmonieren. Deshalb sind auf der Angelrute Angaben für welche Schnur sie geeignet ist. Es gibt 16 verschiedene Schnurklassen, wobei 0 die leichteste und 15 die schwerste ist. Eine 5er bis 6er gilt als Standard für Forellen und äschen, eine 7er bis 9er kann zum Zander- und Hechtstreamern verwendet werden.

Pimpel

Diese Angelrute ist speziell für das Eisangeln entwickelt worden. Die Pimpel haben meist nur eine Länge von 30 bis 50 Zentimetern und sind mit einem Plastik- oder Korkgriff ausgestattet.

Die Rutenspitze ist sehr fein und dient der Bisserkennung. Als Rolle werden Achs- bzw. Nottinghamrollen verwendet.

Manche Pimpel sind mit einem besonders großen Spitzenring ausgestattet der das Festfrieren der Schnur verhindert.