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Hasel Leuciscus leuciscus (L.)

Die Hasel gehört zu den Karpfenartigen unter den Knochenfischen und wird mit wissenschaftlichem Namen Leuciscus leuciscus (L.) genannt. Andere, je nach Region gebräuchliche Namen sind Häsling, weißer Döbel, Weißfisch, Rüßling, Zinnfisch, Märzfisch. Eine Unterart L.l.burdigalensis kommt ausschließlich in Südfrankreich vor, die Schwesterart Leuciscus danilewskii, der Danilewski-Hasel nur in schnellfließenden Gewässern Südrusslands.

Die Barbe - Fisch
Die Hasel leuciscus leuciscus (L.) (Photo. Alexander Suvorov, Public Domain, Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Leuciscus_leuciscus.jpg)

Merkmale der Hasel

Der Körper der Hasel ist spindelförmig und mehr oder minder langgestreckt. Das Maul ist eng, leicht schräg stehend und unterständig. Die Körpergrundfärbung der Hasel ist weißlich (daher der Name Leuciscus vom Griechischen leucas = weiß abgeleitet) silbern glänzend, daher wird er oft mit anderen Weißfischarten verwechselt. Unmittelbar ober- und unterhalb der Seitenlinie ist die Tönung der Hasel etwas dunkler. Der Rücken ist etwas dunkler, meist blau-grünlich gefärbt. After-, Brust- und Bauchflossen gelb bis orange, Rück- und Schwanzflosse dunkelgrau. Der Rand der Rückenflosse ist deutlich einwärts gebogen, die Schwanzflosse gekerbt, die Außenenden der Schwanzflosse abgerundet. Alles Merkmale, mit denen die Hasel sicher vom verwandten Döbel unterschieden werden kann. Entlang der Seitenlinie zählt man 44 bis 46, maximal bis 55 Schuppen, die Anzahl der Schuppenreihen oberhalb der Seitenlinie 7 bis 8, unterhalb 3 bis 4. Die Flossenformel ist für die Rückflosse III-IV/ 8-9 (= 3 bis 4 Hartstrahlen, 8 bis 9 Weichstrahlen), Brustflossen I/14-19, Bauchflosse II/8 Afterflosse III/8-10, Schwanzflosse 17-21. Geschechtsreife Tiere erreichen eine Körperlänge bis zu 25 cm.

Verbreitung der Hasel

Die Hasel ist Europa weit verbreitet von Westfrankreich bis Sibirien. Sie fehl auf der iberischen Halbinsel, im Mittelmeerraum, Island, Nordskandinavien und Karelien, Schottland, Wales und Westengland.

Die Hasel in ihrem Lebensraum

Die Hasel kommt vor allem in Gewässerabschnitten mit steinig - grobkiesigem Grund von der Forellenregion bis hinunter in die Barbenregion vor. Bevorzugt werden dabei ruhig fließende bis stehende Bereiche. Die Art kommt auch in gestauten Bereichen und Stauseen vor (wo sie eventuelle als Köderfisch ausgesetzt wurde), auch in See-zu – abflüssen, nicht jedoch in natürlichen Seen. Hasel leben gesellig in Schwärmen und halten sich meist unterhalb der Wasseroberfläche auf. Unter den Karpfenartigen ist die Hasel eine der besten Schwimmer.

Fortpflanzung und Nahrung

Hasel sind am Ende des 3.Lebensjahres geschlechtsreif. Die Laichzeit liegt zwischen April und Mai. Die Männchen sind dann an dem deutlichen Laichausschlag am ganzen Körper gut von den Weibchen zu unterscheiden. Zu Beginn der Laichzeit wandern die Hasel kurze Strecken stromauf und versammeln sich unterhalb der gewählten Laichplätze, bevor flache, schnellfließende Abschnitte zum Paarungsakt gemeinsam aufgesucht werden. Die Eier der Hasel werden ins Wasser abgestoßen, wo sie sofort klebrig aufkleben, mit der Strömung über einen größeren Bereich verteilt, bis sie irgendwo an Steinen kleben bleiben. Die grauweißen Eier der Hasel (Durchmesser 2mm) kleben an Steinen und Wasserpflanzen. Die schlüpfenden Larven sind mit 7 bis 8 mm für Karpfenfische schon recht groß. Sie beginnen bereits nach einigen Tagen mit der Nahrungssuche – noch bevor der Dottersack vollständig aufgezehrt ist. Larven und Jungfische leben zunächst von kleinsten Nahrungspartikeln, z.B. Rädertierchen, Kieselalgen u.ä., gehen später auch an Würmer, Schnecken, Insektenlarven, auch Anflugnahrung von der Wasseroberfläche,seltener auch Pflanzenteile. Hasel sind also recht opportunistische Allesfresser.

Wirtschaftliche Bedeutung der Hasel

Hasel werden in manchen Regionen in großen Stückzahlen gefangen und zwar mit Stellnetzen, Zugnetzen oder Reusen. Als Speisefisch ist die Hasel allerdings nicht so beliebt, da das Fleisch viele, feine Gräten hat.

Die Hasel als Sportfisch

Die Hasel wird eher als Köderfisch, denn als Sportfisch genutzt. Wird auf Forelle oder Äsche als Zielfische geangelt, so kann es vorkommen, dass man auh einmal Hasel am Haken hat, denn sie steigen gern in der Dämmerung und im Gewitter und nehmen dann auch den Fliegenköder an.

Angeln auf Hasel

Die besten Angelmethoden auf Nase sind:
• Das Angeln mit Pose (Köder muss am Grund präsentiert werden - genaues Ausloten wird empfohlen!)
• Grundangeln mit Futterkorb
Zum gezielten beangeln von Nasen empfiehlt sich eine leichte bis mittlere Rute, eine feine Angelschnur (12er-14er Schnur) und sehr dünne, feine Montagen. Bei der Auswahl der Hakengrösse sollte ein 18er Haken gewählt werden. Hasel nehmen Ihre Nahrung ausschliesslich vom Gewässergrund auf, deshalb sollte der Köder unbedingt am Grund präsentiert werden. Als Köder kommen Käse, Teig, kleine Würmer und Maden in betracht (kleines Madenbündel ist der TOP-Köder!) Beim Posenangeln sollte eine leichte schlanke Pose verwendet werden. Die Pose sollte unbedingt so eingestellt werden, dass der Köder auf dem Gewässerboden aufliegt. Wenn Sie beim angeln einen Futterkorb verwenden, sollte das darin eingeknetete Fertigfutter möglichst nicht süsslich duften - die Fische bevorzugen (ähnlich wie Barben) eher den Geruch bzw. Geschmack von Käse.