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Angeln >Süßwasserfische > Karausche Carassius carassius
Die Karausche, mit wissenschaftlichem Namen Carassius carassius (L.), wird regional auch Bauernkapfen, Moorkarpfen, Schneiderkarpfen, Steinkarpfen, Boretsch, Breitling, Gareisel, Guratsch, Strummer, Kotbuckel oder Kotscheberl genannt. Häufig liest man, dass die Karausche die Stammform des Goldfisches ist. Das stimmt aber nicht, der Goldfisch Carassius auratus auratus ist eine Unterart, die mit dem Giebel Carassius auratus gibelio verwandt ist. Vom Giebel unterscheidet sich der Goldfisch vor allem durch seine größeren Schuppen. Kreuzungen zwischen Karausche und Giebel, sowie zwischen Karausche und Karpfen sind möglich.
Karausche auf der Ausstellung Subaqueous Vlatva in Prag 2011 (Photo: karelj, Public Domain,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Carassius_carassius_Prague_Vltava_2.jpg?uselang=de)
Kopfstudie einer jungen Karausche (Man beachte die abgerundete Kopfform, die die Karausche vom Giebel unterscheidet). Photo: Piet Spaans, GNU - Free Documentation License,
Quelle:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CarassiusCarassiusHead.JPG?uselang=de
Der Körper ist hochrückig, gedrungen und seitlich abgeflacht. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper relativ groß, das Maul endständig mit kleiner Mundspalte. Schuppenformel: Entlang der Seitenlinie 31 bis 35 Schuppen, oberhalb der Seitenlinie 7 bis 8 Schuppenreihen, unterhalb 5 bis 6.
Die Rückenflosse ist lang und hoch, segelförmig. Jüngere Karauschen zeigen auf Brust-, Bauch- und Afterflosse einen Anflug von rot. Vor dem Schwanzwurzelansatz ein deutlicher dunkler Fleck, der Giebel und Goldfisch fehlt! Der Rücken ist olivgrün, Seiten heller, oft hell-messingfarben, die Bauchseite gelblich bis hellbraun. Flossenformel: R III-IV/14-21, Brustflossen je I/12-13, Bauchflossen II-III/ 7 bis 8, Afterflosse III/5-8, Schwanzflosse 19 bis 20. Die Karausche kann bis zu 64 cm lang und 3 kg schwer werden. In Russalnd wurden schon Exemplare mti einem Gewicht von 5 kg gefangen.
Die Karausche ist in Europa weit verbreitet, fehlt jedoch in Island, Schottland, Wales, Cornwall und Irland, in Nordskandinavien, West- und Südspanien, Südfrankreich, Italien und dem Westbalkan. Vielerorts wurden Karauschen auch ausgesetzt. Einige Fischereibiologen gehen davon aus, dass das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Karausche in Mittel- und Ostdeutschland lag, andere nehmen an, dass die Karausche vor langer Zeit aus China eingeführt wurde.
Die Karausche ist sehr anpassungsfähig, verträgt auch verschmutzte und schlammige Gewässer mit geringem Sauerstoffgehalt. Den Winter und Trockenperioden kann die Karausche im Bodenschlamm vergraben überstehen.
Zur Laichzeit zwischen Mai und Juni versammeln sich die Laichschwärme der Karausche in Ufernähe und stark verkrauteten , seichten Stellen. Pro Weibchen werden bis zu 300.000 Eier abgelegt. Die Eier sind zwischen 1 und 1,5 mm groß und haben eine klebrige Schale, mit der sie an Wasserpflanzen haften bleiben. Die Karauschenbrut schlüpft nach 3 bis 7 Tagen. Karauschen können bereits bei einer Länge von 8 bis 15 cm geschlechtsreif werden, sind dann aber schon 3 bis 4 Jahre alt.
In Nord- und Ostdeutschland häufig gefangener Fisch mit gut schmeckendem Fleisch.
Die Karausche ist gut geeignet als Besatzfisch in stehenden Gewässern minderer Wasserqualität wie Steinbrüchen, Baggerseen u.ä. Die Karauschen sind sehr vorsichtig und haben wie alle Karpfenartigen eine sehr gutes Hörvermögen, daher ist beim Annähern an das Gewässer größte Ruhe zu bewahren. Karauschen fängt man am besten mit einer leichten Posenangel mit aufliegendem Vorfach oder einem Winkelpicker und einem kleinen Haken (bis 10), da die Karauschen ein kleines Maul haben. Als Köder eignen sich Kompostwürmer, Madenbüschel, Mais oder Brotteig. Zuvor sollten die Karauschen jedoch angefüttert werden. Die beste Fangsasion liegt zwischen Mai und September und zwar in der Abend- oder Morgendämmerung. Die Karausche wurde von den Verbänden der Sportfischer Deutschlands VDS und Österreichs ÖKF, dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) zum Fisch des Jahres 2010 gewählt. In Hessen und Rheinlandpfalz ist die Karausche ganzjährig geschützt und darf nicht mehr gefangen werden.