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Die Rotauge

Die Plötze oder Rotauge hat den wissenschaftlichen Namen Rutilus rutilus (L.) (der frühere Namen war Leuciscus rutilus (L.). Regional gibt es weitere Namen: Zicke, Schwal, Rottel, Ridde, Rotalter, Rotaschel, Rotoog, Furn oder Schmal. 4 Unterarten kommen in Südosteuropa vor. Es gibt 2 weitere Unterarten, die im Brackwasser leben und nur zur Laichzeit stromauf in die Süßwasserebereiche der Flüsse wandern (also anadrome Unterarten sind): Rutilus rutilus heckeli im Schwarzen Meer und im Assowschen Meer und Rutilus rutilus caspicus im Kaspischen Meer.

Merkmale

Der Körper ist bei den älteren Plötzen hochrückig und seitlich etwas zusammengedrückt. Das Maul ist end- bis leicht unterständig, die Maulspalte eng und nur wenig schräg stehend. Die Schuppen zwischen Bauch- und Afterflosse sind gerundet bis leicht gekielt. Rücken und Oberseite des Kopfes sind dunkelgrau mit einem leicht bläulichen bis grünlichen Touch, die Körperseiten heller, silbrig glänzend. Bauch- und Afterflosse orange bis rot, Brustflossen grau, Schwanzflossen grau mit leicht rötlicher Tönung. Augenkreis deutlich rot - im Gegensatz zur Rotfeder.

Schuppenformel: 42 bis 45 große Rundschuppen entlang der Seitenlinie, 7 bis 8 Schuppenreihen oberhalb der Seitenlinie, 3 bis 4 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie. Flossenformel: Rückenflosse III/9-11, Brustflossen jeweils I/15, Bauchflossen jeweils II/8, Afterflosse III/9-11 und Schwanzflosse 19. Plötzen haben nur eine Reihe Schlundzähne. Durchschnittliche Länge 25 bis 30 cm, maximal 50 cm.

Verbreitung

Die Plötze kommt in ganz Europa nördlich der Pyrenänen und Alpen bis Sibirien vor mit Ausnahme Islands, Nordskandinaviens, Italiens und dem Balkan.

Lebensraum

Es werden stehende und langsam fließende Gewässer von der Plötze besiedelt. Die Plötzen halten sich meist in Schwärmen im pflanzenreichen Uferbereich auf. Im Winter werden tiefere Stellen aufgesucht.

Fortpflanzung und Nahrung

Die Laichzeit der Rotaugen liegt zwischen April und Mai. Die Männchen sind dann an ihrem Laichausschlag zu erkennen. Pro Weibchen werden bis zu 200.000 Eier abgelegt. Die etwa 1mm großen, klebrigen Eier haften an Wasserpflanzen. Die Brutdauer beträgt je nach Wassertemperatur 4 bis 10 Tage. Auch die frisch geschlüpften Fischlarven bleiben zunächst an Pflanzenteilen und Steinen hängen, bis ihr Dottersack aufgezehrt ist. Junge Plötzen bevorzugen Kleintiere (Zoooplankton) und Pflanzen als Nahrung, später werden auch Insektenlarven, Kleinkrebse, Würmer und Anflugnahrung nicht verschmäht.

Wirtschaftliche Bedeutung

Vor allem in Nord- und Ostdeutschland wegen der Massenvorkommen ist die Plötze ein wirtschaftlich wichtiger Fisch. Plötzen werden dabei als Beifang mit Zugnetzen gefangen oder mit Stellnetzen und Reusen. In Süddeutschland wegen des grätenreichen Fleisches ist die Plötze weniger geschätzt.

Sportfischerei

Rotaugen werden mit der Stippangel und Pose mit leichter Rute und kleiner, leichter Montage oder der Grundangel mit Futterkorb gefangen, als Köder dienen Würmer und Madenbündel (2 bis 3 Maden), Pinkies, Brotkugeln oder Mais. Geangelt wird mit monofiler Schnur (0,18 bis 0,20 mm) und 18er bis 11er Haken. Anfüttern wird empfohlen. Plötzen können ganzjährig gefangen werden, die besten Fangzeiten liegen jedoch im Frühjahr zwischen März und April sowie im Herbst im September/Oktober.