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Ziege

Die Ziege, mit wissenschaftlichem Namen Pelecus cultratus , ist ein Vertreter der Karpfenfische (Cyprinidae) aus der Unterfamilie Cultrinae. Andere, regional gebräuchliche Namen sind Sichling, Ziocke, Dünnbauch, Messerfisch, Schwertfisch, Messerkarpf und Säbel.

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Ziege (Zeichnung: Illustrations de Ichtyologie ou histoire naturelle générale et particulière des Poissons Bloch, Marcus Elieser, J. F. Hennig, Plumier, Krüger, Pater, Schmidt, Ludwig, Bodenehr, Moritz 1795-1797 , Public Domain )

Merkmale der Ziege

Die Ziege hat eine langgestreckte, relativ flache Körperform mit gerader Rückenlinie. Ein vom Rücken deutlich abgesetzter Kopf mit nach oben gerichteter Schnauze und oberständige, schräg nach oben gerichteter Mundspalte ist ein weiteres, für die Ziege typisches Kennzeichen. Die Rückenflosse ist auffallend klein, die Brustflossen dagegen recht groß. Mit diesen Brustflossen können sie sich kräftig abstoßen udn mit Sprüngen von mehreren Metern durchs Wasser oder über die Oberfläche hinaus schießen; damit können sie vor Fressfeinden fliehen oder nach Anflugnahrung schnappen. Sehr auffällig ist auch die mehrfach gewundene Seitenlinie. Der Bauch läuft scharfkantig zu. Daher rühren auch die regionalen Bezeichnungen Dünnbauch, Messer- und Schwertfisch, Messerkarpf und Säbel für die Ziege. Die Vorderränder von Rücken- und Afterflosse beginnen auf gleicher Höhe. In ihrem markanten Profil ist die Ziege mit keinem anderen Karpfenfisch unserer Breiten zu verwechseln. Der Rücken ist bräunlich gefärbt, die Kopfoberseite grünlich bis blaugrün, die Körperflanken sind rötlich silbern glänzend. Rücken- und Schwanzflosse sind grau bis gelblich gefärbt, die Flossenstrahlen wesentlich dunkler bis schwarz. Die Bauch- und Brustflossen haben einen leicht rötlichen Ton.

Schuppenformel: Entlang der stark gewundenen Seitenlinie 100 bis 108 Schuppen (klein udn nicht einfach zu zählen!), oberhalb der Seitenlinie 14 bis 15 Schuppenreihen, unterhalb 5 bis 6 Schuppenreihen. Die Schlundzähne sind zweireihig 2.5 – 5.2

Flossenformel: Rückenflosse III/7-8, Brustflossen jeweils I/15, Bauchflossen II/7, Afterflosse III/26-29, Schwanzflosse 19.

Ziegen sind mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif und erreichen ein Lebensalter von etwa 9 Jahren. Sie werden durchschnittlich 25 bis 30 cm, maximal 60 cm lang.

Verbreitung

Die Ziege kommt im Süß- und Brackwasser des Ostseegebietes, in der Donau bis auf Höhe von Passau, im Plattensee, im Schwarzen und Assowschen Meer, im Kaspischen Meer und im Aralsee sowie in deren Zuflüssen vor.

Lebensraum der Ziege

Ziegen leben als Schwarmfischen in Bodennähe der Gewässer und kommen nur nachts an die Wasseroberfläche.

Fortpflanzung und Nahrung

Hauptnahrung sind Zooplankton, bodenbewohnende Insektenlarven und Anflugnahrung von der Wasseroberfläche. Zur Laichzeit zwischen Mai und Juni wandern die Schwärme stromauf in die Unterläufe der Zuflüsse. Pro Weibchen werden bis zu 100.000 Eier ins freie Wasser entlassen: Die Brut entwickelt sich freitreibend im Wasser in 3-4 Tagen. Nach anderen Quellen haften die Eier an Pflanzen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Das Fleisch ist grätenreich, zu weich und nicht sehr wohlschmeckend, deshalb ist die Zope als Speisefisch nicht geschätzt.