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Angeln >Süßwasserfische > Das Bachneunauge
Das Bachneunauge gehört zu den Fischarten, die die klaren und sauerstoffreichen Gewässer von Bächen und Oberläufen der Flüsse bevorzugen. Ihre Verbreitung findet diese Fischart im gesamten Mitteleuropa bis hin ins südliche Italien, im Balkangebiet und im osteuropäischen Bereich hingegen, ist das Bachneunauge nicht ganz so stark verbreitet, Angaben der IUCN zufolge, ist das Bachneunauge auch in Großbritannien vertreten, sogar bis hinauf ins Schottische Hochland, ebenso wie in den Zuflüssen der Nordsee bis hin ins norwegische Stavanger. Doch auch in der Ostsee sowie in Teilen des südlichen Atlantik ist das Bachneunauge anzutreffen. Bevorzugt lebt das Bachneunauge jedoch in klaren und sauerstoffreichen Bächen und Flüssen in den Forellen – und Äscheregionen.
Das Bachneunauge gehört zu den potamodromen Fischarten. Das heißt, das Bachneunauge gehört zu den Arten, die ihren Weg bei der Laichwanderung von Binnenseen in die Zuflüsse hineinführen. Zwar hält sich das Bachneunauge auch gelegentlich in Seen auf, doch ihr eigentlicher Lebensraum sind die oberen Bereiche der Bäche und der kleineren Flüsse.
Die Larven dieser Fischart leben meistens im Sand verborgen, lediglich der Kopf schaut zum Zweck der Nahrungsaufnahme heraus, wobei die Nahrung durch die Larven filtriert wird. Erwachsene Bachneunaugen leben im offenen Gewässer.
Die Fortpflanzungszeit dieser Fischart liegt in den Frühlingsmonaten und reicht bis in den Frühsommer hinein. Erstaunlicherweise dauert bei dieser Fischart das Larvenstadium unter Umständen schon mal bis zu sechs Jahre. Nach dieser Zeit, wenn also die Metamorphose zum adulten Bachneunauge abgeschlossen ist, wird die Nahrungsaufnahme eingestellt.
Das Bachneunauge gehöhrt nicht zu den räuberischen Fischen, ist recht gesellig, so dass es in kleineren Gruppen lebt. Die Laichzeit dieser Fischart ist recht stark abhängig vom jeweiligen Verbreitungsgebiet, jedoch braucht das Bachneunauge hierfür eine Temperatur von ungefähr neun Grad Celsius. Während in Italien die Laichzeit temperaturbedingt bereits im Februar beginnt, ist dies in den nordeuropäischen Regionen, also etwa in Finnland, erst im Juni der Fall. An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Bachneunauge zu den äußerst interessanten Fischarten gehört, in Bezug auf die Fortpflanzung und die Entwicklung. Die eigentliche Fortpflanzung der Bachneunaugen findet lediglich an sonnigen Tagen statt.
Die erwachsenen Männchen der Bachneunaugen graben mit ihrem Schwanz eine so genannte Laichgrube in den Boden, der in aller Regel aus Sand oder Kies besteht. Hierbei werden größere Steine mit dem Maul heraus gewälzt. Während der Laichzeit finden sich nun zehn und mehr Tiere zusammen. Die weiblichen Tiere der Bachneunaugen, in Bezug auf die Fortpflanzung auch Rogner genannt, saugen sich während des Laichvorgangs oftmals an einem Stein fest, die männlichen Vertreter dieser Fischart, auch Milchner genannt, saugen sich ihrerseits nicht selten am Nacken der Weibchen fest, um dann ihr Schwanzende in einer halben Windung um die Unterseite der Weibchen zu schlingen. So können die Männchen die von den Weibchen abgegebenen Eier befruchten, ohne dass eine Immissio der Urogenitalpapille vorgenommen werden muss. Das Bachneunauge gehört zu den Fischarten, die sich zum Ablaichen zu einem sogenannten Lampretenzopf zusammenschließen, die also geschlossen im Schwarm ablaichen. Dabei kann ein einzelnes Gelege durchaus schon mal bis zu 1500 Eier umfassen. Die Larven schlüpfen nach etwa zehn bis zwanzig Tagen. Auch wenn vereinzelte Exemplare der erwachsenen Tiere durchaus bis in den September hinein überleben können, so sterben doch in der Regel die Tiere nach dem Laichakt. Die Entwicklung der Larven und das Larvenstadium als solches stellen wieder eine Besonderheit dieser Fischart dar.
Das Bachneunauge gehört zu den Fischarten, die einem extrem langen Larvenstadium unterliegen. Hier gehen die Angaben weit auseinander und reichen von zwei Jahren bis zu sechs Jahren. Diesen doch recht unterschiedlichen Angaben kann man entnehmen, dass vermutlich die Dauer des Larvenstadiums doch von der Wassertemperatur und der Wasserbeschaffenheit abhängig ist. Die Larven des Bachneunauges werden Queder genannt und verfügen weder über Augen noch über Zähne. Die Kiemen der Larven sitzen in einer Querrinne, mit ihrer Hilfe können die Larven die Nahrung aus dem Wasser filtrieren. Sie ernähren sich von Mikroorganismen und Schwebestoffen.
Das Bachneunauge, auch Bachpricke genannt, mit dem lateinischen Namen Lampetra planeri, ist ein aalartiger Fisch, der etwa zwanzig Zentimeter groß wird. Der schuppenlose Körper weist eine blaugraue bis braungrüne Färbung auf, wobei die Bauchpartie wie auch die Seiten von einer gelblich-weißen Färbung sind. Das scheibenförmige Saugmaul des Bachneunauges ist mit einer Reihe von Hornzähnen ausgestattet. Die zwei Rückenflossen der erwachsenen Tiere stoßen aneinander, hierdurch kann man das Bachneunauge auch gut von dem ihm sehr ähnlichen Flußneunauge unterscheiden. Die Larven dieser Fischart haben keine Augen und auch kein Saugmaul, der Flossensaum ist bei ihnen entsprechend niedriger als bei erwachsenen Tieren.
Den Angaben der IUCN zufolge, gehört das Bachneunauge zu den Fischarten, die, zumindest vorübergehend, als stark gefährdet galten und für eine gewisse Zeit auf der Roten Liste der IUCN standen. Aufgrund der starken Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände aber in den letzten Jahren wieder einigermaßen stabilisiert. Lediglich in der Schweiz ist das Fangen des Bachneunauges ganzjährig untersagt.