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Der Hecht

Der Hecht lebt überwiegend in Fließgewässern, in Seen wie auch in größeren Teichen. Dabei ist dieser Raubfisch in nahezu allen Regionen Europas vertreten. Ausnahmen bilden lediglich Island, Süditalien, Dalmatien und Griechenland. Doch auch einigen Gebieten Asiens sowie in Nordamerika ist der Hecht anzutreffen.

Lebensweise des Hecht

Dieser Raubfisch ist ein so genannter Standfisch, das heißt, er hält sich bevorzugt in den Uferzonen der Gewässer auf, da er hier unter anderem in den Schilfrändern optimale Deckung genießen kann. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch die so genannten Freiwasserhechte. Diese leben in den Freiwasserzonen, wo sie dann zum Beispiel den Maränenschwärmen folgen können, die für einen Hecht eine leichte Beute sind. Obwohl der Hecht an sich eher klare Gewässer bevorzugt, ist er vereinzelt doch auch schon mal im Brackwasser zu finden, diese sind dann meist von gelblicher Färbung. Auch in den salzarmen Regionen der Ostsee kann man durchaus auf den einen oder anderen Hecht stoßen.

Nahrung des Hechtes

In Sachen Ernährung ist der Hecht als Raubfisch nicht sehr wählerisch. Grundsätzlich wird alles gejagt, was sich bewegt. Dies lässt sich mit dem Schnappreflex des Hechtes begründen. Es werden alle Arten von Fischen verspeist und auch vor den eigenen Artgenossen macht der Hecht nicht halt. Des Weiteren stehen auch kleine Säugetiere, Frösche sowie Vögel entsprechender Größe auf dem Speiseplan von diesem Raubfisch. Häufig fallen auch die Küken der Teichrallen dem Hecht zum Opfer, doch auch schon die eine oder andere ausgewachsene Teichralle wurde bereits in dem Magen eines Hechtes gefunden. Beim Angeln auf Hecht kommt uns diese Fresslust des Räubers zugute. Ob Spinner, Wobbler, Gummifisch oder Blinker, der Hecht kann selten einem Köder wiederstehen. Dabei gilt der Hecht allgemein als sehr aggressiver Raubfisch.

Fortpflanzung beim Hecht

Die eigentliche Laichzeit der Hechte beginnt in unseren Breitengraden im Februar und zieht sich oft bis in den Mai hinein hin. Doch bereits im November beginnen die Männchen damit, in die Reviere der Weibchen einzudringen, was nicht selten mit hochaggressiven Reaktionen der Männchen untereinander einhergeht. Dabei steigt die Aggressivität der Männchen immer weiter an, je näher die Laichzeit rückt. Während der Laichzeit buhlen dann oftmals mehrere Männchen um ein Weibchen, was in aller Regel mit schweren Kämpfen unter den Rivalen verbunden ist. Es kommt dann letzten Endes nur ein Männchen zur Paarung, dies ist demzufolge dann das stärkste Männchen. Der Hecht gehört zu den Haftlaichern, dies bedeutet, die Eier werden an Pflanzen, Äste oder ähnlichem „geklebt“, somit können sie nicht von der Strömung fortgespült werden. Das Weibchen ist in der Lage, bis zu 40.00 Eier pro Kilogramm Körpergewicht zu bilden.

Da nun aber die Männchen meist deutlich kleiner sind als die weiblichen Hechte, unterliegt dieser Raubfisch während der Paarung einer Fresshemmung. Dies dient dazu, zu verhindern, dass die Männchen in dieser Zeit zu Fressopfern der Weibchen werden. Diese Fresshemmung ist aber bereits kurz nach der Paarung wieder vorbei, was zur Folge hat, dass nicht selten kleinere Männchen von den Weibchen gefressen werden.

Entwicklung der Hechtlarven

Etwa 10 bis 30 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven. Mit Hilfe einer Kopfdrüse kleben sich diese dann an das Substrat, an welches auch die Eier geheftet waren. Diese Klebephase der Larven dauert lediglich solange an, bis der Dottersack aufgezehrt ist, danach schwimmen sie frei und stellen sich binnen kürzester Zeit auf tierische Nahrung um. Anfänglich besteht diese noch aus Zooplankton, Hüpferlingen sowie aus Wasserflöhen. Doch bereits nach wenigen Wochen haben die Larven eine Körpergröße von etwa zwei Zentimeter erreicht und gehen nun auch auf die Jagd nach Fischbrut. Da dieser Raubfisch ein äußerst fressgieriger Fisch ist, geht auch sein Wachstum entsprechend schnell vonstatten. So erreichen die jungen Hechte bereits im ersten Lebensjahr eine Größe von durchschnittlich 15 Zentimeter. Die Geschlechtsreife erreichen männliche Hechte in der Regel mit zwei Jahren, weibliche Tiere erst mit vier Jahren.

Der Hecht und sein Körperbau

Dass es sich beim Hecht um einen Raubfisch handelt, verrät bereits seine langgestreckte und walzenförmige Körperform. Der Hecht hat einen, im Vergleich zum Körper, recht langen Kopf und ein oberständiges Maul, welches stark an einen Entenschnabel erinnert, da es flach und breit ist. Jedoch ist das Maul bei diesem Raubfisch am Oberkiefer mit Haltezähnen und am Unterkiefer mit Fangzähnen versehen.

Sowohl die Rückenflosse also auch die Afterflosse sind weit zurückgesetzt, was dem Hecht auf seinem Beutezug blitzartige Wendemanöver sowie eine gute Beschleunigung ermöglicht.

Die Körperfärbung variiert beim Hecht ein wenig, je nach Lebensraum. Jedoch ist der Rücken in aller Regel grünbräunlich und wird immer heller bis zum Bauch hin, der dann weiß ist. Entlang der Seitenlinie hat der Hecht zwischen 110 und 130 kleine Schuppen. Dieser Raubfisch kann eine Größe von durchschnittlich 50 bis 100 Zentimeter erreichen. Gelegentlich wird von Anglern mit langjähriger Erfahrung beim Hechtangeln auch von Exemplaren mit eine Größe von bis 150 Zentimeter berichtet. Dabei kann der Hecht auch schon mal ein Gewicht von 20 Kilogramm und mehr erreichen. Meist wird jedoch die maximale Größe nur von den Weibchen erreicht, die Männchen hingegen bleiben mit maximal 90 Zentimetern in der Regel kleiner. Während die Weibchen bis zu 30 Jahre alt werden können, erreichen die Männchen nur ein durchschnittliches Lebensalter von etwa 15 Jahren.