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Brollys

Schirmzelte werden auch Brollys genannt. Wie so oft haben diese Schirmzelte auch hier den eingebürgerten englischen Namen, da viel an Angeltackle und neuen Innovationen aus England stammt.

Hersteller gibt es aber auch in Deutschland genügend. Von der Qualität her gibt es diese Brollys jedoch in den verschiedensten Ausführungen. Wer sich eines dieser Schirmzelte zulegen möchte, der muss wie immer über sein Vorhaben am Wasser selbst Bescheid wissen und sich in die Materie hineinlesen. Aber zum Glück gibt es ja das Internet.

Um es vorweg zu nehmen: Brollys kann man ab ca. 120 Euro in einer vernünftigen Qualität erhalten. Es gibt durchaus günstigere, von denen ich aber abraten würde und ebenso wesentlich teurere Modelle, die schon mal den Preis eines ganzen Bivys toppen können.

Welche Unterschiede gibt es?

Im Endeffekt muss jeder selbst entscheiden ob die Zusammenstellung des Materials, Größe und Verarbeitung die man für sein Geld bekommt den eigenen Ansprüchen und der Dauer die man am Gewässer verbringt genügen wird.

Ich versuche die wichtigsten Komponenten die solch ein Brolly besitzen kann, zu beschreiben und im besten Fall findet man all diese möglichen Features zu dem Preis, den man im Kopf hat.

Das Grundgerüst

Brollys haben immer als Grundgerüst einen Schirm, den es in verschiedenen Abmessungen gibt. Zu diesem Schirm werden im besten Fall stabile Zeltheringe mitgeliefert, für die es eine separate Tasche gibt.

Material des Schirms

Das Material dieses Schirms kann in verschiedenen Polyester Stoffen gearbeitet sein. Ein wichtiger Punkt ist die Wasserundurchlässigkeit. Diese wird meist als Wassersäule angegeben. Eine 5000er Wassersäule wäre mir zu wenig. Eine 10000er Wassersäule ist etwas Vernünftiges wofür man Geld bezahlen darf. Je mehr Wassersäule man bekommt für sein Geld desto besser.

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Winterskins und Overwraps

Oft gibt es für die Brollys sogenannte Winterskins oder Overwraps, mit denen man die Möglichkeit hat sein Brolly zu einem verschlossenen Zelt umzufunktionieren. Das ist eine super Sache, denn zum einen hat man einen doppelten Regen und Kälte Schutz, zum anderen hat man die Möglichkeit sich komplett einzubauen.

Nun gilt es zu beachten, ob diese Überwürfe Türen und Fenster besitzen. Im Idealfall hat man beides mit aufklappbaren Klarsichtelementen. Noch besser wäre, wenn diese zusätzlich mit Moskitonetzen versehen sind und man die Wahl hat was von beiden man nutzen möchte.

Die Bodenplane am Brolly

Viele Brollys werden mit einer Bodenplane geliefert, manche haben diese jedoch nicht. Eine Sache würde ich mir besonders gut ansehen und zwar ob der Überwurf schön stramm gespannt werden kann. Bei manchen funktioniert dies nur mit Hilfe der sogenannten Stormpoles, auch Windstangen genannt. Diese sitzen meist links und rechts am Eingang und straffen das ganze Schirmzelt. Viele verfügen über diese Stangen nicht, manche sind aber von Haus aus so gut konzipiert, dass man auch darauf verzichten kann. Deshalb würde ich so einen Brolly nur kaufen, wenn man ihn auch im stehenden Zustand vorher gesehen hat.

Verarbeitung, Nähte und mehr

Bei dieser Gelegenheit kann man weitere Features checken. Ist das Frontteil komplett abnehmbar, oder wie sind die Nähte verarbeitet worden.

Im Idealfall sind Nähte vor allem an unter Zug stehenden Stellen doppelt genäht, verschweißt und zusätzlich getappt. Dies halte ich für sehr wichtig, da solch eine Verarbeitung maßgeblich über die Lebensdauer solch eines Schirmzeltes entscheiden wird.

Weiterhin würde ich die Verarbeitung der Stangen, die darin vorkommen gründlich überprüfen. Gewinde Teile sollten wenn möglich aus Edelstahl sein, da man hier die geringsten Probleme mit Rost haben wird. Um das Gewicht des gesamten Schirmzeltes niedrig zu halten, sind die meisten Stangen aus lackiertem Aluminium, was aber auch ok ist. Schnellverschlüsse dürfen schon mal aus Kunststoff sein, wenn diese nicht aussehen als würden sie nur einmal funktionieren.

Maße beachten

Desweiteren ist das Maß im aufgestellten, sowie im eingepackten Zustand interessant. Aufgestellt haben diese Schirmzelte ca. 2,60m x 2,10m. Die Größe des Überwurfes kann jedoch dieses Maß deutlich ändern. Dies wird aber von Hersteller zu Hersteller sehr variieren. Wichtig ist eben, dass man alle Dinge wie seine Karpfenliege und diverse Taschen darin unterbekommt, ohne dass es aus allen Nähten platzen wird.

Gerade wenn man sich nicht nur bei Regenschauern in das Brolly zurückzieht, sondern auch mal eine Nacht im Zelt verbringt stellt sich schnell die Frage: Worauf schlafen? Entweder man entscheidet sich für eine Karpfenliege, die meist nicht sehr komfortabel ist oder man besorgt sich eine robuste Matratze. Allerdings hat man in dem meist runden oder achteckigen Brolly das Problem, das eine quadratische Matratze keinen sinnvollen Platz findet. Spezielle Hersteller wie hier fertigen die passende Matratze auch für ihr Brolly, für einen erholsamen Schlaf nach einem langen Angeltag.

Generell ist es immer enger als in einem Bivy, jedoch kommen große Brollys schon an ein gutes Raummaß ähnlich wie bei einem 1Mann Bivys heran. Im zusammengelegten Zustand und fertig verpackt, ist ein gutes Durchschnittsgewicht von ca. 15 kg in Ordnung und gut handlebar.

Fazit: Schirmzelte dieser Art haben nun den großen Vorteil vom Pack maß und Gewicht deutlich leichter zu sein wie ein Bivys. Auch die Zeit in der man es auf und wieder abbaut ist deutlich kürzer als beim Aufstellen eines Karpfenzeltes. Für kurze Sessions am Wasser ist so ein Brolly eine super Alternative zu einem klassischen Karpfenzelt.