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Spinnfischen in der Nacht

Das Spinnfischen ist eine verbreitete und erfolgreiche Art auf Raubfische zu Angeln. Mit der Spinnrute kann man eine große Fläche beangeln und den Köder verführerisch durch das Wasser führen. Diese beiden Vorteile machen das Spinnfischen so erfolgreich beim Angeln auf Hecht, Zander und Forelle.

Das Spinnfischen in der Nacht, also bei absoluter Dunkelheit, ist noch recht unbekannt. Jedoch sollte man diese Art zu angeln nicht unterschätzen. Zum einen ist es ein einmaliges Erlebnis beim Mondschein den Köder auszuwerfen, zum anderen ist das Spinnfischen in der Nacht extrem fängig und bringt häufig besonders kapitale Exemplare an den Haken. Auch wenn es sich etwas ungewohnt anhört, aber das Spinnfischen bei Nacht ist ein Erlebnis, das man als Angler sicher nicht vergisst, speziell wenn es dann noch mit einem kapitalen Fang belohnt wird.

Zielfische beim Spinnfischen in der Nacht

Vor man aber nun seine Angel einpackt und an den See zum Spinnfischen in der Nacht fährt sollte man sich zuerst Gedanken über die Fische machen, denen man nachstellen möchte. Sicher sind nachtaktive Fischarten, wie der Zander, der Wels oder auch der Barsch beim Spinnfischen in der Nacht eine gute Wahl.

Zander halten sich tagsüber bevorzugt in tiefen Gewässerbereichen auf, dort stehen sie fast regungslos in Gruppen am Gewässergrund zusammen. In der Nacht jedoch brechen die Zander auf und suchen im Gewässer nach Nahrung. Nun sind sie in den Gewässerbereichen zu finden, in denen auch die Beutefische ihren Aufenthaltsort haben. Dies sind vor allem flache Uferbereiche und die Randbereiche der Gewässer. An solchen Stellen haben wir beim nächtlichen Spinnfischen sehr gute Chancen einen kapitalen Zander zu erwischen.

Der Zander ist also ein hervorragender Zielfisch um das Spinnfischen bei Nacht einmal auszuprobieren. Aber auch der Wels ist ein Nachträuber, den man in der Dunkelheit gezielt beangeln kann.

Vorbereitungen zum Spinnfischen in der Dunkelheit

Da sich die Zander in der Nacht aus den tiefen Gewässerbereichen in die flachen Uferbereiche wagen sind sie dabei extrem vorsichtig. Das kleinste Geräusch vertreibt die Zander sofort und sorgt dafür, dass an dieser Stelle der Kescher nicht zum Einsatz kommt. Wir müssen also speziell beim Spinnfischen in der Nacht darauf achten, dass wir keine Geräusche verursachen. Kein lautes Husten, kein Stolpern und kein losgetretenes Gestein, das in Wasser fällt. All das müssen wir vermeiden, wenn wie einen Zander landen möchten. Aber auch der Schein einer Taschenlampe oder der Gebrauch einer Stirnlampe ist ein Störfaktor, der die vorsichtigen Zander vertreibt. Daher sollten wir zwar eine Lampe dabei haben, diese muss aber aus bleiben und kommt nur bei der Landung und beim Abhaken eines Zanders zum Einsatz.

Wir müssen also in der Dunkelheit der Nacht ohne Licht und ohne ein Geräusch zu verursachen an die Angelstelle gelangen. Was tagsüber einfach ist kann in der Dunkelheit zu einer Herausforderung werden. Steine und Wurzeln am Boden, Sträuche und Büsche können zu echten Stolperfallen werden. Daher ist es zu empfehlen die zu beangelnden Stellen tagsüber abzugehen und sich den besten Weg ans Wasser einzuprägen. Man kann bereits tagsüber Stolperstellen wie Steine beiseite räumen und sich dadurch den Weg ans Ufer in der Nacht erleichtern. So vorbereitet steht dem Spinnfischen in der Nacht nichts mehr im Wege.

Spinnfischen mit dem richtigen Köder für die Nacht

Hat man die Kunstköderbox vor sich und möchte einen guten Köder für die Nacht auswählen, so geht der Griff meist zu hellen Ködern, da sie in der Dunkelheit besser sichtbar sind als dunkle Modelle. Doch sind helle Wobbler oder Gummifische in der Dunkelheit wirklich besser sichtbar als dunklere Modelle? Für uns sind sie das unbestritten, doch wir blicken von oben auf das dunkle Wasser. Der Zander jedoch hält sich meist in Grundnähe auf und blickt gegen den helleren Himmel nach Oben. Trotz der Dunkelheit ist der Himmel durch das Licht von Mond und Sternen heller als es uns erscheint. Wenn der Zander nun vom Gewässergrund gegen den helleren Himmel blickt, so heben sich dunklere Köder besser ab, als hellere Modelle. Aus diesem Grund sollten wir beim Angeln in der Nacht dunklere Köder wählen als man es im ersten Moment denkt.

Die Köderführung beim Spinnfischen sollten in der Nacht sehr oberflächennah sein. Zu empfehlen sind flachlaufende Wobbler oder Gummifische mit nicht zu schwerem Kopf. Diese können mit unregelmäßigen Bewegungen sehr oberflächennah geführt werden. Dadurch hat man beim nächtlichen Spinnfischen meist die besten Erfolgsaussichten. Jedoch sollte man auch in der Nacht etwas experimentieren und auch mal unkonventionelle Dinge ausprobieren, die im ersten Augenblick verrückt erscheinen. Jeder See ist anders und an jedem See gibt es andere Dinge, die die Zander zum Biss verleiten.

Aussichtsreiche Stellen

Da sich Zander in der Nacht sehr ufernah aufhalten, müssen wir uns auch beim nächtlichen Spinnfischen auf diese Gewässerbereiche konzentrieren. In der Nacht sind es nicht die Gewaltwürfe in Richtung Gewässermitte, die mit einem Biss belohnt werden, sondern die Würfe parallel zum Ufer. Häufig sind es nur die Schlenker, die nur 4-5 Meter am Ufer entlang gemacht werden, die Fisch bringen. Nicht selten erhält man die Bisse der Zander nur wenige Meter vom Ufer, teilweise schnappt der Zander direkt vor den Füßen zu, gerade als man den Köder aus dem Wasser heben wollte. Beim Spinnfischen in der Nacht sollte man deshalb den Köder bis ganz an das Ufer führen und diesen nicht zu früh aus dem Wasser heben. Genau die letzten zwei Meter entscheiden häufig über einen kapitalen Fang oder einen Schneidertag.

Spinnfischen an künstlichen Lichtquellen

Gibt es am Gewässer künstliche Lichtquellen wie Laternen oder andere Beleuchtungen, so sollte man diesen Stellen hohe Aufmerksamkeit widmen. Durch das Licht werden fliegende Insekten angezogen, die häufig ins Wasser fallen und an der Wasseroberfläche treiben. Diese Leckerbissen werden von Weissfischen wie Rotaugen, kleinen Barschen und Lauben eifrig verputzt. An solchen Stellen sammeln sich in kurzer Zeit Unmengen von Beutefischen, die auch von den Zandern nicht unbemerkt bleiben. Solche Ansammlungen von Beutefischen ziehen auch die Raubfische wie die Zander an. Die Weissfische, die eifrig an der Wasseroberfläche nach abgestürzten Fluginsekten suchen sind für die Zander eine leichte Beute.

Beim Spinnfischen sollten wir an solchen Stellen dem Zander intensiv nachstellen. Am besten überwerfen wir mit einem dunklen Köder den Leuchtkegel der Lampe und führen den Köder mit langsamen aber unregelmäßigen Bewegungen durch die beleuchtete Stelle im Wasser. Auf diese Weise suchen wir den ganzen ausgeleuchteten Bereich ab. Erfolgt kein Biss, so führen wir den Köder etwas tiefer oder wählen eine andere Ködergröße aus. An solchen Stellen lässt der erste Biss jedoch meist nicht lange aus sich warten.

Bremse und Rute beim Spinnfischen in der Nacht

Da die Bisse beim Spinnfischen in der Nacht meist ziemlich ufernah erfolgen sollte man auch seine Angeltechnik auf solche Bisse einstellen. Bei einem Anschlag auf 40 Meter Entfernung muss der Anschlag bretthart sein um den Fisch zu haken. Bei einem Biss nur 4 Meter vor unseren Beinen ist ein besonders harter Anschlag nicht nötig. Sicher ist nun auch eine etwas weichere Rute von Vorteil, da diese den Anschlag etwas abfedert.

Auch die Bremse an der Rolle stellen wir beim Spinnfischen in der Nacht etwas weicher ein. Dadurch hat der Zander nach einem Biss die Möglichkeit einige Meter Schnur von der Rolle zu ziehen und kann sich so erst etwas austoben vor er gelandet wird.

Ich hoffe dass ihr nun Lust bekommen habt das Spinnfischen in der Nacht auch einmal auszuprobieren. Packt euch etwas warme Kleidung ein und probiert es einfach mal aus. Sicher werdet auch ihr begeistert sein und Anhänger der nächtlichen Spinnfischerei werden.