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Hinterland und Einzugsgebiet des Bodenseese

Angeln am Bodensee kann manchmal eine recht frustrierende Angelegenheit sein. Schiffsverkehr, Naturschutzgebiete und Sonderrechte in den Pachtgewässern schränken die Möglichkeiten zum Angeln ein. Darüber hinaus nehmen die Fangerträge von Jahr zu Jahr ab. Da der Bodensee immer sauberer wird. Dadurch sinkt das Nahrungsangebot für die Fische, immer weniger Fische finden ausreichend Nahrung, Wachstumsraten und Fischbestände werden geringer.

Zwar ist Angeln am Bodensee immer noch ein besonderes Urlaubserlebnis, aber ein Abstecher ins Hinterland kann manchen Frust kompensieren. Es gibt einige natürliche oder künstlich angelegte Seen und Teiche in landschaftlich reizvoller Umgebung, wo Angler meist ungestört unter sich bleiben. Diese Angelgewässer werden oft von den gleichen Vereinen gewartet, die auch für die Uferabschnitte ihrer Heimatgemeinde am Bodensee zuständig sind. Egal ob Angeln auf Karpfen, Schleie oder andere Zielfische, der Erfolg bleibt nicht lange aus. Auch Fliegenfischer kommen an den zahlreichen Wildgewässern rund um den Bodensee auf ihre Kosten.

Im Folgenden werden einige der besten Angelgewässer rund um den Bodensee vorgestellt, wobei man sich auf Überlinger See und den Obersee beschränken kann. Der Untersee hat in dieser Hinsicht – mit Ausnahme der Radolfzeller Ach - zu wenig zu bieten, es gibt keine größeren Zuflüssen und auch Stillgewässer im Hinterland sind äußerst rar und ohne nennenswerten Fischbesatz. Namen Stehender Gewässer sind grün, der Fließgewässer blau markiert.

Angeln in der Radolfzeller Aach

Radolfzeller Aach
Karte zum Verlauf der Radolfzeller Aach (w-j-s, GNU-Free Documentation License,
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Radolfzelleraach.png)

Die Radolfzeller oder einfach Zeller Aach entspringt in Achdorf. Das heißt, eigentlich entspringt sie nicht, sondern hier tritt das Donauwasser wieder zutage, das im Flussbett der Donau bei Tuttlingen und Friedingen versickert und dann nach einer Laufstrecke von mehr als 20 km durch den Karst der Ausläufer der Schwäbischen Alb hier wieder im Achtopf ans Tageslicht kommt. Der Aachtopf ist die größte Quelle Deutschlands.

Aachtopf in Aach
Der Aachtopf in Aach, Deutschlands größte Quelle mit einer Schüttung von bis zu 10 qm pro sec. (Photo: Ssch, Creatiev Commons License Share-Alike 2.0 Unported,
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8e/AachtopfFoto.jpg)

Im Mittellauf bis kurz vor der Mündung (dort ist Naturschutzgebiet!) in den Zeller See, Teil des Bodensee-Untersees, gehört ähnlich wie im Bodensee Angeln zu einem beleibten Freizeitsport. Eine Gäste-Fischermonatskarte erhält man im Bürgerbüro im Rathaus – nach Vorlage eines Jahresfischerscheins oder – für Ausländer – Nachweis einer entsprechenden Qualifikation. In der Zeller Ach kann man Regenbogenforellen, Bachforellen, Äschen, Flussbarsche (hier nennt man sie Kretzer), Zander und Karpfen fangen. Es soll hier auch noch größere Populationen von Bachneunaugen geben. Im Unterlauf der Zeller Aach befindet sich eine der größten Brutkolonien von Kormoranen. Entsprechend groß ist der Fraßdruck dieser Fischräuber, besonders auf die Äschen. Interessenskonflikte zwischen Fischern, Sportanglern und Vogelschützern sind da vorprogrammiert.

Radolfzeller Aach in Singen
Die Radolfzeller Aach in Singen (Photo: Franz Vincentz, GNU-Free Documentation License,
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Singen_-_Stadtgarten_-_Aach_02_ies.jpg?uselang=de)

Angeln an der Stockacher Ach und in den Schwackenreuter Seen

Die Stockacher Ach entspringt in der Nähe von Schwackenreute in 620 m ü.NN. In der Nähe der Quelle fließt die Ablach, deren Wasser teilweise abgegraben und in die Stockacher Aach umgeleitet wurde. Sie mündet nach 25 km Fließstrecke zwischen Bodman und Ludwigshafen in den Überlinger See. Der Unterlauf der Stockacher Ach ist von einem Rest schöner Auenwälder gesäumt, unmittelbar vor der Mündung liegt im See eine kleine Insel mit Silberweiden.

Die Schwackenreuter Seen entstanden aus ehemaligen Kiesgruben. Es gibt insgesamt 11 Seen, die unter Naturschutz gestellt wurden. An ausgewiesenen Stellen im See Nr. 9 darf auch geangelt werden. Tageskarten gibt der ASV Schwackenreuter Seen aus.

Angeln am Andelshofer Weiher

Der Andelshofer Weiher nördlich der Stadt Überlingen wird vom ASV Überlingen betreut. Er hat eine Fläche von etwa 37 ha und ist durchschnittlich 3,4 m tief. Der Der ASV Überlingen gibt Tages-, Wochen.- und Monatskarten aus. Man darf entweder mit 2 Angelruten Grundangeln oder mit einer Rute Spinnangeln. Angeln vom Boot aus ist nicht gestattet. Das Fanglimit liegt bei jeweils 3 Karpfen und Schleien, sowie bei 2 Hechten, 2 Zander und 2 Forellen.

Angeln in der Krauchenwieser Seenplatte

Zielfinger See
Der Zielfinger See, Teil der Krauchenwieser Seenplatte (Photo: Louis Bafrance, GNU- Free Documentation License,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zielfinger_See_Neuseeland.jpg?uselang=de)

Die sogenannte Krauchenweiser Seenplatte mit insgesamt 10 Seen liegt zwischen Krauchenwies und Zielfingen, die aus ehemaligen Kiesgruben entstanden sind. Das Areal wird durch eine Landstraße in 6 Seen im Osten und 4 westliche Seen geteilt. Die vier Seen im Westen werden auch Lutzenseen und die beiden nordöstlich von der Gemeinde Krauchenwies Steidleseen genannt.Die fünf restlichen Seen werden vom Vogelsee, der unter Naturschutz steht, dem Zielfinger See, sowie dem Südsee I, II und III gebildet. Diese Seenlandschaft ist eingebettet in den Wildpark Joseflust und den Fürstlichen Park. Wanderwege mit Hinweisen auf die reiche Vogelwelt führen rund um die Seen, die zum Baden, Surfen und Angeln einladen. Als ausgesprochene Angelseen mit entsprecehnden Besatzmaßnahmen sind der Karpfen- und Wallersee und der Forellen-/Zandersee. Im Karpfen-/Wallersee kann man sowohl Schuppen- als auch Wildkarpfen fangen. Kapitale Exemplare von mehr als 23 kg wurden hier bereits geangelt. Bis zu 50 kg schwere Welse leben ebenfalls in diesem See. Im Forellen-/Zandersee angelt man am besten vom Boot aus, Zielfische sind hier vor allem bis 10 kg schwere Hechte und Zander, neben Saiblingen und Aalen. Die Seen können auch fürs Vereinsfischen oder ein Jugendlager komplett gebucht werden. Ab 10 Personen gibt es Gruppentarife. Direkt am Zielfinger See gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile.

Angeln an der Seefelder Ach

Die Seefelder Aach entspringt bei Ruhestetten im Landkreis Sigmaringen und mündet nach 52 km im Naturschutzgebiet zwischen Uhldingen-Mühlhofen und Unteruhldingen ganz in der Nähe des bekannten Pfahlbau-Freilichtmuseums in den Überlinger See. Zuständig für Besatz und Befischung ist der Angelsportverein Uhldingen-Mühlhofen. Im Unterlauf der Seefelder Ach kann man vor allem Bachforellen und Äschen, Döbel und Hasel fangen. Gästekarten bekommt man bei der Touristinformation in Uhldingen.

Angeln am Illmensee und Ruschweiler See

Eines der schönst gelegenen Stillgewässer zum Angeln im Hinterland des Bodensees ist der Ilmensee westlich von Wilhelmsdorf. Der See genießt sowohl bei Raubfisch- als auch Friedfischanglern einen ausgezeichneten Ruf. Es gibt einen ausreichenden Bestand an kapitalen Hechten, Zander und Welsen. Auch Cyprinidenfischer kommen voll auf ihre Kosten. Über den Andelsbach wandern auch Fische aus der Donau bis in den Ilmensee. Und das Ganze liegt in einer idyllischen und ruhigen Umgebung. Im Ort Ilmensee ist man inzwischen voll auf Urlaubs- und Gastangler eingestellt, denn die Angelsportler gehören für Hotel und Gasthäuser inzwischen zu einem konstanten Wirtschaftsfaktor. Ilmensee liegt nur wenige Kilometer vom Bodensee entfernt. Warum also nicht einmal Anglerferien nicht einmal am Ilmensee verbringen mit gelegentlichen Abstechern an den Bodensee! Es werden Karten sowohl fürs Angeln vom Ufer, als auch vom Boot ausgegeben. Ruderboote können vor Ort gemietet werden. Tagsüber ist den Uferanglern allerdings das Aufstellen von Schirmzelten, Angelzelten u.ä. untersagt. Nur wenig weiter westlich liegt der Vorzersee; hier im Naturschutzgebiet ist Angeln nicht erlaubt. Nördlich schließt sich der etwas größere Ruschweiler See an; hier im Naturschutzgebiet ist das Uferangeln unter Auflagen wiederum erlaubt. Für den Ruschweiler See gibt es allerdings auch keine Tageskarten. Alle drei Seen stehen über den Andelsbach untereinander in Verbindung.

Der Angelsportverein Friedrichshafen betreut neben dem Bodenseeabschnitt in und um Friedrichshafen einige Seen und Weiher im Hinterland, die als Vereinsgewässer gepachtet wurden. Um den Fischbestand zu schonen, wird die Zahl der ausgegebenen Jahreskarte restriktiv gehandhabt. In Hüttensee, Holzweiher und Hegerweiher dürfen nur Vereinsmitglieder angeln, für Raderacher Weiher und Hegerweiher werden auch Jahreskarten an Gastfischer ausgegeben. Bei den Hegerweihern handelt sich ursprünglich um Gruben, aus den in den 1960-ziger Jahren Lehm gewonnen wurde. Insgesamt gibt es 13 Weiher, nur 6 der Weiher dürfen aber aus Naturschutzgründen mit Einschränkungen beangelt werden. Die Fischbestände sind artenreich und ökologisch ausgewogen, darunter vor allem Cypriniden (Karpfen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern und Brachsen), Aaale, Barsche, Zander und kapitale Hechte.

Der Raderacher Weiher liegt an der Strecke zwischen Raderach und Riedheim, ist 1,8ha groß und kann abgelassen werden. Mitten im Naturschutzgebiet gelegen, sind auch hier Beschränkungen beim Angeln in Kauf zu nehmen. Aber der Eisvogel ist ein regelmäßiger und gern gesehener „Konkurrent“ beim Fischen. Hier kommen vor allem Karpfenangler auf ihre Kosten. Karpfen, Schleien, Brachsen, Rotfedern und Plötzen gehören neben Barsch, Hecht und Wels zum regelmäßigen Bestand.

Der ASV-Friedrichshafen betreut auch das Flüsschen Rotach auf einer Strecke von etwa 8 km einschließlich ihrer Zuflüsse und Nebengewässer. Die Rotach entspringt im Prungener Reid in der Nähe von Wilhelmsdorf und mündet östlich von Friedrichshafen in den Bodensee. Die Rotach hat im Mittellauf eine Breite von knapp 4 m. Der Wasserstand ist stark schwankend und kann bei Regen sehr schnell anschwellen. Das Einzugsgebiet der Rotach ist immerhin 130 qkm groß. Für die Rotach werden neben Jahreskarten auch Tageskarten an Gastfischer ausgegeben. Die Rotach weist einen besonders großen Artenbestand auf. Im Ober- und Mittellauf kommen neben Äschen, Forellen und Saiblingen vor allem Groppen und Krebse vor. Im Unterlauf dominieren Cypriniden, darunter vor allem die Fließwasserformen der Karpfenartigen: Nasen, Döbel, Hasel, Barben, Bachforellen und Strömer. Daneben sind Schmerlen ein Anzeiger für gute Wasserqualität. Vom Bodensee wandern auch Brachsen, Karpfen, Trüschen und Aale in die Rotach ein. In einem Aktionsprogramm Seeforelle wurden von Vereinsmitgliedern Aufstiegshindernisse beseitigt, sodass auch wieder Seeforellen stromauf zu ihren Laichgründen wandern können.

Rotach am Bodensee
Die Rotach zwischen Weilermühle und Unterteuringen (Photo: ANKAWÜ, Public Domain,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:JWBK3-Rotach.jpg&filetimestamp=20100330132531)

Nur wenige Kilometer weiter ostwärts mündet die Schussen bei Eriskirch in den Bodensee. Sie entspringt im Steinhauser Ried bei Bad Schussenried und hat eine Fließstrecke von 62 km Länge. Dies Angelgewässer ist in drei Abschnitte eingeteilt: Schussen I reicht von Aulendorf bis zur Brücke bei Reute. Hier halten sich Bachforellen, Äschen, Barben, Dlöbel und Aale auf. Der mittlere Streckenabschnitt Schussen II erstreckt sich von der Brücke bis nach Deisenfang, wobei auch das Nebengewässer Scherzach bis zur Mündung in die Schussen einbezogen ist. Der Fischbestand ist ähnlich hinzu kommen vor allem Karpfen. Der nächste Abschnitt Schussen III reicht von Deisenfang bis 2,5 km unterhalb der Schwarzachmündung. Hier kann man regelmäßig Bachforellen und Barben, Karpfen, Barchsen und Döbel, sowie Barsche, Hechte und Aale fangen. Äschen, Barsche, Regenbogenforellen und Welse sind dagegen seltener. Der Unterlauf der Schussen reicht von der Lenbachmündung bei Laufenen bis Sassen-Schuppenwies. Auch hier leben neben Karpfen und Salmoniden, aber auch Hecht Hecht und Zander. Bei Wolperstwende tritt die Schussen in die Bodenseesenke ein und mündet dann bei Eriskrich in den Bodensee - Obersee.

Rotach am Bodensee
Karte der Schussen (Photo: Markus Manske, GNU-Free Documentation License,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schussen.png&filetimestamp=20090916210400)

Schussen vor der Mündung
Die Schussen kurz vor der Mündung in den Bodensee am Eriskircher Ried (Photo: ANKAWÜ, Public Domain,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:114111-Eriskircher_Ried-Schussen.JPG&filetimestamp=20090916161742)

Daneben betreut der Verein auch zwei Weiher als Pachtgewässer. Den Metizlisweiler Weiher, 25ha groß, nordöstlich von Mühlegg mit einem Bestand an Zander, Barsch und Hecht, Kaprfen, Brachsen, Schleie, Aal und Wels. Und den 10 ha großen Guggenhauser Weiher bei Wilhelmsdorf mit einer Badeanstalt und Angelrevier. Hier kann mit der Jahresuferkarte oder von Boot aus auf Karpfen, Schleien, Forellen, Barsche, Hechte und Aale angeln.

Angeln an der Argen

Die Argen wird aus dem Zusammenfluss von Unterer und Oberer Argen bei Pflegelberg gebildet. Die Obere Argen hat ihre Quelle in der Nähe von Oberstaufen/Allgäu, fließt durch einen sehenswerten Eistobel unter der berühtmen Argentobelbrücke durch bis Pflegelberg. Die Untere Argen beginnt bei Missen – Wilhalms, ebenfalls im Westallgäu gelegen, und fließt dann weiter in Richtung Isny. Der Unterlauf der Argen wurde früher durch Uferverbauungen begradigt; man hat aber begonnen, diese Abschnitte zu renaturieren. Im Mündungsbereich ist die Argen dann fast 50 m breit und 1 m tief. Hier kann ohne Einschränkungen auch mit der Bodenseekarte Baden-Württembergs angeln. Im Flussabschnitt der Argen zwischen Ravensburg und Englitz kann man bis zum Wasserkraftwerk Pflegel kann mit einer Jahresgastkarte auf Barben und Forellen, Döbel und Aal angeln. Für die Untere Argen bei Wangen werden auch Tageskarten ausgestellt. Hier dominieren beide Forellenarten, sowie Äschen und Barben das Gewässer.

Schussen vor der Mündung
Die Argen oberhalb der Kabelhängebrücke Langenargen (Photo: Corradox, Creative Commons Share-Alike 3.0 Unported,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Argen_Unterlauf.jpg&filetimestamp=20090724062417)

Zwei weitere interessante Angelgewässer, die vom Angelsportverein Neuravensburg betreut werden, findet man etwas südlich von Wangen:

Den Schwarzensee – hier darf man mit Tageskarte, allerdings nur vom Boot aus, angeln. Neben Hecht und Barsch fängt man hier vor allem Cypriniden: Karpfen, Schleien, Brachsen, Rotfedern und Plötzen. Im See leben auch die andernorts selten gewordenen Moderlieschen.

Den Neuravensburger Weiher mit einer Fläche von 9,8 ha. Einst ließ der Fürstabt Breda hier 14 Fischteiche um das Jahr 1200 anlegen, von denen allerdings nur noch dieser Neuravensburger Weiher übrig geblieben ist. Zielfische sind hier Karpfen, Schleie und Hecht.

Angeln am Schleinsee und Degersee

Schussen vor der Mündung
Der Schleinsee bei Kressbronn (Photo: ANKAWÜ, Public Domain,
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/ANKAW%C3%9C-JW1-Schleinsee.jpg )

Der Schleinsee liegt in der Nähe von Kressbronn, ca. 5km landeinwärts vom Bodensee-Obersee. Dies ist einer der Seen, die während der Eiszeit von den Gletschermassen ausgehobelt wurden. Als Gegenpart liegen um den See herum bis zu 50 m hohe Drumlinhügel, die die Gletscherzunge durch ihr Geschiebe an Geröll und Felsbrocken zusammengeschoben haben. Diese Hügelkette schützt den See vor Wind und Wetter, sodass er sich im Frühjahr zeitig erwärmen kann. Der Schleinsee hat eine Oberfläche von etwa 15 ha, ist 700m lang, bis zu 250 m breit und maximal 10 m tief. Er ist daher ein hervorragendes Cyprindiengewässer und beherbergt einen guten Bestand an Karpfen und Schleien, Rotfedern und Plötzen. Bis 1998 wurden vom Angelverein hohe Zahlen von Jungkarpfen eingesetzt, seit 1999 wird vor allem der Hechtbestand durch geringe Besatzmaßnahem ergänzt. Daneben kann man hier auch Zander, Kretzer Aale und Welse fangen. Ausgegeben werden sowohl Tages- als auch Wochenkarten. Auch geeignete Boote kann man günstig vor Ort mieten. Um den Bestand zu schonen und ohne größere Besatzmaßnahmen zu sichern, gibt es einige Auflagen: Die Angelsaison reicht von Mitte März bis Mitte November. Erlaubt sind 2 Ruten. Der Fang ist auf eine bestimmte Anzahl von Hechten oder alternativ Zander, Karpfen und Schleien begrenzt. Nachts ist das Angeln mit Ausnahme von Aal und Wels (diese nur bis 24 h) nicht erlaubt. Eine geeignete Unterkunft findet der Sportangler gleich am See im Hofgut Schleinsee. Hier gibt Zimmer günstig zu mieten. Außerdem stehen komplett eingerichtete Ferienwohnungen im ehemaligen Gemeindehaus zur Verfügung.

Nur wenige Kilometer weiter östlich liegt der Degersee, ebenfalls ein guter Bade- und Angelsee. Umgebung und Entstehungsgeschichte dieses Sees entspricht weitgehend dem des Schleinsees. In den letzten Jahren wurden Aal, Barsch, Brassen, Giebel, Graskarpfen, Güster, Hecht, Karausche, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Ukelei, Wels, Zander als Fangergebnisse gemeldet. Selbst Welse von mehr als 2m Länge wurden hier schon gefangen. Auch kapitale Karpfen sind keine Seltenheit. Regelmäßige Besatzmaßnahmen werden Karpfen, Wels, Aal, Hecht und Zander durchgeführt.

Der Degersee
Der Degersee (Photo: ANKAWÜ, Public Domain,
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c3/114111-Degersee_im_Winter.JPG)

Angeln an der Bregenzer Ach

Die Bregenzer Ach ist das größte Fließgewässer im Bregenzer Wald zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört. Der Fluss ist über weite Strecken völlig naturbelassen und fließt über eine Strecke von 80 km vom Ursprung im Lechquellengebirge durch endlose Waldgebiete Richtung Bodensee. Die Bregenzer Ach ist in mehre Abschnitte aufgeteilt, die von den örtlichen Fischereivereinen betreut werden. Eines der schönsten Reviere liegt im Abschnitt Bregenzer Ach 4 auf dem Gebiet der Gemeinde Andelsbuch. Der Angelsportverein legt Wert auf ein naturbelassenes Gewässer im ökologischen Gleichgewicht und verzichtet daher auf alle Besatzmaßnahmen. Andelsbuch liegt in einem sonnenbeschienen Hochtal. Als beliebter Ferienort hat Andelsbuch ein reiches Angebot an Unterkünften. Warum also nicht hier als passionierter Fliegenfischer einmal für ein paar Tage Quartier beziehen?

Der Fischereiverein Mittelbregenzerach betreut dem Abschnitt Bregenzer Ach 4 auch die Subersach einschließlich der Nebengewässer Roter Bach, Losenbach, Schönenbach und Laublisbach, das sind alles zusammen 40 km Fließwasserstrecke! Die Fangsasion für Fliegenfischer – andere Angelmethoden sind nicht erlaubt – geht von Anfang April bis Ende September. Mit der Jahreskarte dürfen bis zu 40 Fische pro Saison, aufgeteilt auf alle angelbaren Fließwasserabschnitte, entnommen werden. Jeder Inhaber einer Jahreskarte bekommt Gratis-Tageskarten für bis zu 2 Gastangler. Zusätzlich gibt Karten für ein stehende Gewässer, den Unteren Stausee Andelsbuch, hier darf nit allen gesetzlich erlaubten Fangmethoden geangelt werden. Die Fangsaison reicht von Anfang März bis Ende Oktober.

Der Degersee
Die Bregenzer Ach beim Landsteg in Schröcken, ein echtes Wildwasser (Photo: Friedrich Böhringer, Creative Commons License 2.5 US-amerikanisch,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Landsteg_Bregenzerache.JPG?uselang=de)

Drei Brücken über die Bregenzer Ach
Drei Brücken über die Bregenzer Ach verbinden Schwarzenberg mit Andelsbuch: Im Vordergrund die Sporeneggbrücke der Bregenzerwaldbahn, in der Mtte die Autobrücke der Landstraße L2ß00 und im Hintergrund die alte Hohlsteinbrücke. Die Aufnahme entstand bei Sommerniedrigwasser (Photo: Friedrich Böhringer, Creative Commons License 2.5 US-amerikanisch,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hohlstein_Bahnbr%C3%BCcke_1.JPG?uselang=de)

Unterlauf der Bregenzer Ach
Der Unterlauf der Bregenzer Ach. Die milchig-grünweiße Färbung kommt durch die Gletschertrübung aus den Vorarlberger Alpen zustande. (Photo: Cinedoku Vorarlberg, Creative Commons License Sgare-Alike 3.0 Unported,
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Thurnher_Filmproduktion_Cinedoku_Vorarlberg_Bregenzerache.jpg?uselang=de)

Angeln an der Dornbirner Ach

Die Dornbirner Ach entspringt am Hohen Freschen in 1090 m ü.NN und mündet nach 30 km in den Bodensee bei Hard.

Drei Extreme -typisch für den Verlauf der Dornbirner Ach:

appenlochklamm der Dornbirner Ach bei Dornbirn
Die Rappenlochklamm der Dornbirner Ach bei Dornbirn (Photo: Bernhard Mäser, GNU – Free Documentation License,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Rappenloch2.jpg&filetimestamp=20100723175928)

Dornbirner Ach gesäumt von Weichholz- Laubbaumbestand
Im Mittellauf mäandert die Dornbirner Ach gesäumt von Weichholz- Laubbaumbestand durch die Wiesen und Felder (Photo: Cinedolu Vorarlberg, Creative Commons License Share_Alike 3.0 Unported,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Thurnher_Filmproduktion_Cinedoku_Vorarlberg_M%C3%A4ander_Dornbirner_Ache.jpg&filetimestamp=20090318203216)

Der Degersee
Auf den letzten Kilometern ist die Dornbirner Ach bis zur Mündung nur noch ein begradigter, degenerierter und für Angler uninteressanter Kanal. (Photo: Friedrich Böhringer, Creative Commons License 2.5 US-amerikanisch,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DornbirnerAcheHard1.jpg&filetimestamp=20080224203711)

Obwohl die Dornbirner Ach streckenweise noch stark mit Abwasser belastet ist, gibt es im ganzen Flusslauf genügend Fische- Im oberen, unbelasteten Teil und seinem Einzugsgebiet kommen Bachforellen, aber auch Regenbogenforellen, sowie Gründlinge, Groppen und Schmerlen vor, wobei die letzten beiden verlässliche Indikatoren für eine ausgezeichnete Wasserqualität sind. Die Dornbirner Ach wird vom Fischereiverein Dornbirn betreut und mit Besatzfischen versorgt.

Angeln im Alpenrhein und im Altrhein bei Höchst

Auf der Höhe von Reichenau im Schweizer Kanton Graubünden fließen Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein zusammen. Nach einem letzten Schlenker auf der Höhe von Chur fließt er auf fast 80 km Länge schnurstracks durch ein breites Tal Richtung Bodensee und bildet die Grenze zwischen der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, bzw. dem österreichischen Vorarlberg und dem Schweizer Kanton St. Gallen. Vor der Mündung in den Bodensee bildet der Alpenrhein einen Flussdelta mit dem weitgehend naturbelassenen Alten Rhein und dem regulierten, unteren Rheindurchstich, der auf beiden Seiten eingedämmt, bis weit hinaus in den Obersee geführt wird, um die alljährlichen Hochwasser nach der Schneeschmelze sicher abzuleiten.

1968 wurde der Flusslauf des Alpenrhein durch den Dammbau für das Wasserkraftwerk Reichenau unterbrochen. Es sind zwar noch rund 80 km bis zur Mündung in den Bodensee. Aber seitdem ist der Fischbestand drastisch zurückgegangen. Alteingessesene Angler schwärmen noch davon, wie erfolgreich man von 50 Jahren im Alpenrhein auf alle möglichen Fischarten angeln konnte. Heute ist das Fangergebnis meist recht mager. Einzig allein, wenn die Salmoniden zur Laichzeit kurz vor Beginn der Schonzeit vom Bodensee in den Alpenrhein aufsteigen, kann es erfolgversprechend sein, im Alpenrhein wieder zu fischen. Vor allem Bodenseefelchen steigen dann in den Fluss auf. Doch wenn sie im Oberlauf noch Laichplätze finden, der Wasserschwall des Kraftwerksüberlauf ist so kräftig, dass er alle Gelege wieder fortspült. Im Winterhalbjahr ist er Wasserstand im Rhein wieder so hoch, dass man dort auch mit der Fliege fischen kann. Das Angeln auf Bachforellen ist jedoch ab Ende September nicht mehr erlaubt. Felchen und Regenbogenforellen dürfen noch bis Ende Oktober gefangen werden, dann beginnt die Schonzeit von 6 Wochen. Nur Äschen dürfen bis zum Februar geangelt werden. Allerdings ist der Äschenbestand im Alpenrhein drastisch zurückgegangen.

Im Altenrhein im Bereich Dornbirn kann das Angeln dagegen immer noch Spaß machen. Zielfische sind hier Döbel, Karpfen Schleie und andere Cyprindien, Hechte, Barsche und Zander sowie Welse. Erlaubt sind als Fangmethoden Spinnfischen, Grund- und Federfischen. Dabei dürfen 2 Handangeln benutzt werden. Die Fangquoten werden järhlich neu festgelegt. Es werden sowohl Tages- als auch Wochenkarten ausgegeben.

Der Altenrhein bei Höchst
Der Altenrhein bei Höchst. (Photo: User 2538, Creative Commons License Share-Alike 2.0 Unported,
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Alter_Rhein_Hochst.jpg&filetimestamp=20081219234834)