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Spinnfischen - Barsche finden

Besonders in den frühen Morgenstunden im Sommer kann man beobachten, das große Schwärme von Barschen den Beutefisch an die Oberfläche drücken. Man darf sich das tatsächlich fast so vorstellen wie die klassisch britische Fuchsjagd:
Bevor die Barsche anfangen, über ihre spätere Beute herzufallen, umzingeln sie diese und treiben sie in die Enge. Dazu eignet sich im Wasser besonders die Wasseroberfläche über relativ tiefem Grund. Denn wenn die Kleinfische erst einmal von unten und allen Seiten eingekesselt sind, gibt es hier wirklich keinen Ausweg und kein Versteck mehr.

Und jetzt schlagen die Barsche in der gestreiften Tracht so richtig zu. Das Wasser fängt an zu kochen. In wilder Panik springen die Lauben, Stinte oder kleinen Barsche aus dem Wasser, um den weit aufgerissenen Barschmäulern zu entkommen. Doch da sind ja noch die Möwen, die selten im Jahr so leichte Beute machen können, wie in diesem Zeitraum. Sie müssen nur auf ein Kesseltreiben warten und bekommen ihre Mahlzeit von den Barschen auf dem Präsentierteller serviert.

Kapitaler Barsch

Und weil die Möwen ein absolut zuverlässiges Gespür für solche Schlemmerorgien haben, sind sie der beste Barsch-Indikator, den man sich nur wünschen kann. Und so heißt es für den Angler, den Blick immer wieder gen Himmel zu richten. Sobald man einen Möwenschwarm lokalisiert hat, dessen Mitglieder immer wieder hektisch ins Wasser stoßen, muss man dort hin. Dazu braucht man auf jeden Fall ein Boot. Und am besten eines, dass einigermaßen schnell von A nach B kommt. Denn oft dauert so ein Szenario nicht viel länger als ein paar Minuten. Und wer erst zum Ort des Geschehens hinrudern muss, kommt evtl. zu spät.

Hat man die Möwen und Barsche zur rechten Zeit gestellt, kann das Angeln beginnen. Eigentlich sollte man jetzt denken, dass man der raubenden Barschmeute jeden beliebigen Köder servieren kann und trotzdem fängt. Denn die Barsche sind ja unglaublich aggressiv. Doch weit gefehlt. Ihr wärt nicht die ersten Angler, die immer wieder einen Spinner durch das wilde Treiben ziehen und trotzdem leer ausgehen. Die Barsche haben ja jetzt wahrlich genug Auswahl und ihr Beuteschema ist klar umrissen. So bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder versucht man die Barsche mit natürlichen Ködern wie Tauwurm oder kleinen Köderfischen oder mit natürlich wirkenden Kunstködern wie kleinen Wobblern, Balance-Jigs, Twister und Mini-Pilker in Köfifarbe überlisten. Oder man macht die Barsche mit aggressiven Ködern wie Popper oder Rasselwobbler so richtig scharf. Besonders Popper haben im letzten Jahr so manchen Angeltag gerettet.

Barsch

Aber auch sogenannte Topwaterbaits, die im Gegensatz zum Popper keine Kuhle am Maul haben, sondern aussehen wie ein Wobbler, bloß ohne Tauchschaufel, lassen sich in einer solchen Situation hervorragend fischen. Mit kleinen leichten Schlägen flitzen sie im Zick-Zack über die Wasseroberfläche und verdrehen den Braschen die Köpfe.

Wer an die ganz großen Barsche ran will, sollte immer etwas Abseits des "Schlachtfeld" angeln. Denn die dicken Brummer warten hier auf Ihre Beute. Hier machen sich z.B. Pilker gut, die schnell etwas tiefer kommen. Oder tieflaufende Wobbler. Aber auch der Tauwurm bringt kapitale Barsche. Um die kurzen Beißphasen aber so effektiv wie möglich zu nutzen, sollte man mit Kunstködern zuwerke gehen. Mit denen kann man in kurzer Zeit einfach am meisten Barsche abräumen. Doch muss man, wie gesagt, erst einmal das richtige Modell finden, auf das die Barsche dann auch einsteigen. Auf der Müritz waren das im letzten Jahr eher Köder in gedeckten Farben.

Barsch Spinnfischen

Den Barschen ziehen übrigens die Freiwasserhechte hinterher, die sich sonst an die Maränenschwärme halten. Diese teilweise richtig großen Freiwasserhechte stehen unter dem Treiben und schnappen sich immer wieder Barsche aus dem Verband heraus. Eine bequeme Art satt zu werden, denn selten konzentrieren sich im Wasser so viele Beutefische, die vor lauter Jagdtrieb ihre Alarmsirenen abgeschaltet haben und eine dementsprechend leichte Beute darstellen.